Deutsche Tageszeitung - "Report-Mainz": Zahlreiche Ärzte hebeln Maskenpflicht mit Attesten aus

"Report-Mainz": Zahlreiche Ärzte hebeln Maskenpflicht mit Attesten aus


"Report-Mainz": Zahlreiche Ärzte hebeln Maskenpflicht mit Attesten aus
"Report-Mainz": Zahlreiche Ärzte hebeln Maskenpflicht mit Attesten aus / Foto: ©

Bundesweit stellen zahlreiche Ärzte nach einem Bericht des ARD-Magazins "Report Mainz" Atteste gegen die Maskenpflicht aus, ohne Patienten vorher medizinisch zu untersuchen. Nach einem Bericht des Magazins vom Dienstag unterstützen sie eine Initiative, die Corona verharmlost und Maßnahmen gegen die Pandemie als überzogen kritisiert.

Textgröße ändern:

Die Initiative "Ärzte für Aufklärung" wirbt demnach im Internet dafür, "großzügig" Atteste gegen die Maskenpflicht auszustellen. Etwa 2000 Unterstützer habe die Initiative nach eigenen Angaben, darunter hunderte Mediziner. Das belegen demnach auch Recherchen von "Report Mainz".

Das Magazin hat nach eigenen Angaben mehr als 40 dieser Ärztinnen und Ärzte stichprobenartig angeschrieben und nach einem Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht gefragt und zwar nicht aus medizinischen Gründen, sondern wegen persönlicher Abneigung. Etwa die Hälfte der angeschriebenen Ärzte antwortete demnach auf die verdeckte Anfrage, keiner von ihnen habe das Ausstellen eines solchen Attests aus ethischen Gründen zurückgewiesen.

Andere hätten bestätigt, dass man bei ihnen solch ein Attest bekommen könne. Bei Ärzten aus vier verschiedenen Bundesländern machten die Journalisten demnach den Test vor Ort und erhielten allein aufgrund einer vermeintlichen Ablehnung der Maskenpflicht ein Attest.

Aus Sicht des SPD-Politikers Karl Lauterbach wird damit die gesetzlich vorgeschriebene Maskenpflicht durch lapidare Atteste unterlaufen. "Das ist nichts anderes, als dass man die medizinische, die ärztliche Autorität missbraucht, um ein Gesetz auszuhebeln", sagte er "Report Mainz". Laut Bundesgesundheitsministerium ist demnach zudem das Ausstellen von Attesten ohne vorherige Untersuchung grundsätzlich unzulässig.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Tödliche Messerattacke auf 15-Jährigen in Bayern - 19-Jährige unter Tatverdacht

Ein 15-Jähriger ist bei einer Auseinandersetzung zwischen jüngeren Menschen im bayerischen Pleinfeld mit einem Messer tödlich verletzt worden. Tatverdächtig war eine 19-Jährige, wie die Polizei in Nürnberg mitteilte. Sie wurde nach der Auseinandersetzung am Samstagabend im Rahmen einer Sofortfahndung festgenommen. Warum der Streit eskalierte, war zunächst unklar. Eine Mordkommission nahm Ermittlungen auf.

Justizministerin Hubig will Sorgerecht für Gewalttäter stärker einschränken

Zum besseren Schutz von Familien bei Gewaltvorfällen plant Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) Verschärfungen im Sorge- und Umgangsrecht. "Wer seine Partnerin schlägt, muss damit rechnen, dass er sein Kind nicht mehr sehen darf – oder nur im Beisein einer Begleitperson", sagte Hubig den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. Auch im Mietrecht soll es demnach Verbesserungen geben. Rückendeckung erhielt sie von Bundesfamilien- und Frauenministerin Karin Prien (CDU).

Familienstreit eskaliert: Vier Verletzte bei brutaler Schlägerei in Gladbeck

In einer Fußgängerzone in Gladbeck in Nordrhein-Westfalen ist auf offener Straße ein Familienstreit eskaliert: Wie die Polizei Recklinghausen am Samstag mitteilte, wurden bei der Auseinandersetzung zwischen insgesamt acht Männern zwischen 25 und 39 Jahren am Freitagabend vier von ihnen verletzt. Demnach schlugen vier der Männer auf die vier anderen ein - teils mit Eisenstangen und Eisenketten.

Mann in Bayern verliert durch Krypto-Betrug mittleren sechsstelligen Betrag

Ein Mann in Bayern ist beim angeblichen Handel mit Kryptowährung um einen mittleren sechsstelligen Betrag betrogen worden. Wie die Polizei in Kaufbeuren im Allgäu am Freitagabend mitteilte, hatte der 45-Jährige seit Anfang des Jahres über eine Social-Media-Plattform Kontakt zu einer Frau, die ihm von ihrem Erfolg im Handel mit digitaler Währung erzählte und eine bestimmte Plattform empfahl. Daraufhin investierte der Mann dort ebenfalls.

Textgröße ändern: