Deutsche Tageszeitung - Stiko-Chef: Affenpocken-Impfung für Risikogruppen könnte sinnvoll sein

Stiko-Chef: Affenpocken-Impfung für Risikogruppen könnte sinnvoll sein


Stiko-Chef: Affenpocken-Impfung für Risikogruppen könnte sinnvoll sein

Eine präventive Impfung von Risikogruppen gegen die Affenpocken könnte laut dem Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, sinnvoll sein. "Darüber wird derzeit nachgedacht", sagte Mertens der "Rheinischen Post" am Mittwoch. Im Gegensatz zur klassischen Pockenimpfung seien bei dem modernen Impfstoff keine Nebenwirkungen zu erwarten. Eine Impfung der gesamten Bevölkerung sei aber "sehr wenig wahrscheinlich".

Textgröße ändern:

Bei der Erstimpfung mit dem klassischen Pockenimpfstoff war es bei einem von rund 20.000 Geimpften zu Hirnhautentzündungen gekommen. "Der aktuelle Impfstoff - und nur dieser kommt in Frage - ist aber viel besser verträglich", erklärte Mertens. Der Impfvirus könne sich nach der Impfung im Menschen nicht weiter vermehren.

Ältere Menschen, die gegen die Pocken geimpft wurden, verfügen laut dem Stiko-Chef auch über einen Impfschutz gegen die Affenpocken. "Ein gewisser Schutz hält wahrscheinlich lebenslang an", sagte Mertens. Zwar sei der Impfschutz nicht vollständig, er schütze aber zumindest gegen schwere Erkrankungen.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Dienstag am Rande des Ärztetags in Bremen eine Isolation für Affenpocken-Infizierte von mindestens 21 Tagen gefordert. Zudem müssten die Symptome ausgeheilt sein, bevor die Maßnahme beendet werden könne.

Zu den Symptomen von Affenpocken gehören Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und ein Ausschlag, der oft im Gesicht beginnt und dann auf andere Körperteile übergreift. Die meisten Menschen erholen sich innerhalb weniger Wochen wieder.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Biden äußert sich zu Krebsdiagnose: "Die Prognose ist gut"

Der ehemalige US-Präsident Joe Biden hat sich in Bezug auf seine Krebserkrankung optimistisch gezeigt. "Nun, die Prognose ist gut. Wir arbeiten an allem. Es geht voran. Ich fühle mich gut", sagte der 82-Jährige am Freitag nach einer Veranstaltung im Bundesstaat Delaware. Es waren die ersten öffentlichen Äußerungen des Ex-Präsidenten seit dem Bekanntwerden seiner Krebsdiagnose.

US-Behörde kündigt Millionenvertrag über Vogelgrippe-Impfstoff mit Moderna

Das US-Gesundheitsministerium hat einen Vertrag über 590 Millionen Dollar (525 Millionen Euro) zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Vogelgrippe mit dem US-Pharmakonzern Moderna aufgekündigt. Das Ende der Finanzierung sorge "für Ungewissheit", das Unternehmen werde nun neue Möglichkeiten zur Finanzierung des Impfstoffs prüfen, erklärte Moderna-Chef Stéphane Bancel am Mittwoch (Ortszeit). Der Millionenvertrag war am 17. Januar verkündet worden - drei Tage vor dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump.

Virologe Streeck ist neuer Drogenbeauftragter der Regierung

Der Virologe und CDU-Bundestagsabgeordnete Hendrik Streeck ist neuer Drogenbeauftragter der Bundesregierung. Das Kabinett ernannte den 47-Jährigen am Mittwoch auf Vorschlag von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU), wie das Ministerium anschließend mitteilte. Streeck löst den SPD-Politiker Burkhard Blienert ab.

AOK-Bundesverband sieht Aufholbedarf bei HPV-Impfungen in Deutschland

Der AOK-Bundesverband hat eine höhere Impfaktivität gegen Humane Papillomviren (HPV) angemahnt. Deutschland müsse schleunigst aufholen und "dringend einige Gänge hochschalten", teilte der AOK-Bundesverband am Mittwoch in Berlin mit. Deutschland sei noch weit vom erklärten Ziel der Weltgesundheitsorganisation entfernt, bis zum Jahr 2030 eine Impfquote von 90 Prozent bei den 15-jährigen Mädchen zu erreichen.

Textgröße ändern: