Deutsche Tageszeitung - Bericht: Krankschreibung soll generell per Videosprechstunde möglich sein

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Bericht: Krankschreibung soll generell per Videosprechstunde möglich sein


Bericht: Krankschreibung soll generell per Videosprechstunde möglich sein
Bericht: Krankschreibung soll generell per Videosprechstunde möglich sein / Foto: ©

Patientinnen und Patienten sollen laut einem Bericht der Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag generell die Möglichkeit erhalten, sich in bestimmten Fällen ohne den Besuch in einer Arztpraxis krankschreiben zu lassen. Eine erstmalige Krankschreibung und eine Verlängerung sollten künftig per Videosprechstunde möglich sein, heißt es unter Berufung auf Gesetzespläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dies solle unabhängig von einer Pandemie-Situation gelten.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

"Insbesondere bei einfach gelagerten Erkrankungsfällen und zur Vermeidung von Infektionen über Wartezimmer sollte die Feststellung von Arbeitsunfähigkeit im Rahmen der Videosprechstunde auch im Rahmen einer ausschließlichen Fernbehandlung erfolgen können", zitieren die RND-Zeitungen aus dem Referentenentwurf für ein geplantes Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege.

Darin ist demnach vorgesehen, dass dies in der entsprechenden Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) verankert werden soll. Im Sommer war zunächst vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die Regelung eingeführt worden, dass eine Krankschreibung für maximal sieben Tage auch per Videosprechstunde möglich ist.

Spahn plant zudem dem Bericht zufolge, dass Versicherte der gesetzlichen Pflegeversicherung einen Anspruch auf die Erstattung von digitalen Pflege-Helfern bekommen sollen. Dabei geht es um Apps, die eine Betreuung von Pflegebedürftigen im Heim oder zu Hause unterstützen. Solche Apps gibt es etwa für die Sturzprävention oder das Kontinenzmanagement.

Möglich wären auch Anwendungen, die durch Sensoren den Zustand von Pflegebedürftigen überwachen oder dokumentieren. Solche Pflege-Apps könnten ähnlich wie bereits digitale Gesundheitsanwendungen durch das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüft und zugelassen werden.

Über die Pläne Spahns zur Ausweitung von Videosprechstunden berichtete auch das Portal "The Pioneer". Demnach soll die Vermittlung von Terminen durch die Kassenärztlichen Vereinigungen künftig um die Vermittlung telemedizinischer Leistungen ergänzt werden, "so dass Versicherte ein Angebot aus einer Hand erhalten", hieß es ebenfalls unter Berufung auf den Gesetzentwurf des Gesundheitsressorts.

Versicherte und Leistungserbringer sollen demnach ab 2023 digitale Identitäten erhalten, um sich zum Beispiel für eine Videosprechstunde sicher zu authentifizieren, berichtet das Portal weiter. Krankschreibungen per Video sollen demnach auch möglich sein, wenn eine Patientin oder ein Patient zuvor noch nie in der betreffenden Arztpraxis war. Zudem will Spahn laut "The Pioneer" Videosprechstunden auch für Logopäden, Physiotherapeuten oder Hebammen ermöglichen.

Die künftig kontaktlos einlesbare elektronische Gesundheitskarte solle dem Gesetzentwurf zufolge künftig wieder nur als Versicherungsnachweis der Versicherten und nicht als Datenspeicher dienen. Alle Daten, auch Notfalldaten und Angaben zu verschriebenen Medikamenten sollten dann ausschließlich in einer elektronischen Patientenakte gespeichert werden.

Mehrausgaben für die Krankenkassen durch die Neuregelungen, unter anderem die Ausweitung der Videosprechstunde, beziffert das Ministerium laut "The Pioneer" auf rund 99 Millionen Euro pro Jahr.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Russland erkennt als erstes Land die Taliban-Regierung in Afghanistan offiziell an

Russland erkennt nach Angaben der Taliban als erstes Land deren Regierung in Afghanistan offiziell an. "Diese mutige Entscheidung wird ein Beispiel für andere sein", sagte der afghanische Außenminister Amir Chan Muttaki in einem Video bei X nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Afghanistan, Dmitri Schirnow, in Kabul am Donnerstag. "Jetzt, wo der Prozess der Anerkennung begonnen hat, war Russland allen voraus", fügte Muttaki hinzu.

Trump: Keine Fortschritte bezüglich Ukraine-Krieg bei Telefonat mit Putin

US-Präsident Donald Trump hat in seinem Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin nach eigenen Angaben keine Fortschritte mit Blick auf den Ukraine-Krieg erzielt. "Nein, ich habe überhaupt keine Fortschritte mit ihm erzielt", sagte Trump am Donnerstag auf die Frage eines Reporters, ob er einer Einigung zur Beendigung der russischen Invasion näher gekommen sei. Trump fügte hinzu, dass er "nicht glücklich" über den anhaltenden Krieg sei.

Junta-Chef in Mali erhält verlängerbares Präsidentenmandat

Die Militärbehörden in Mali haben dem Junta-Chef am Donnerstag ein fünfjähriges Präsidentenmandat gewährt, das "so oft wie nötig" und ohne Wahlen verlängert werden kann. Der Schritt wurde von den 131 anwesenden Mitgliedern des Nationalen Übergangsrats einstimmig unterstützt, wie ein AFP-Journalist berichtete. Damit ist der Weg frei für General Assimi Goita, das westafrikanische Land bis mindestens 2030 zu führen. Nur noch der Junta-Chef selbst muss das Vorhaben noch billigen.

Hamas-Zivilschutz wirft Israel Tötung von 69 weiteren Menschen im Gazastreifen vor

Der Hamas-Zivilschutz im Gazastreifen hat der israelischen Armee vorgeworfen, bei Angriffen am Donnerstag mindestens 69 Menschen getötet zu haben. Die Armee habe aus der Luft, mit Artilleriefeuer und Schusswaffen angegriffen, sagte der Sprecher der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Behörde, Mahmud Bassal, der Nachrichtenagentur AFP. In Dschabalia sei ein Kind durch eine Drohne getötet worden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild