Deutsche Tageszeitung - Fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe fordert Freilassung von Assange

Fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe fordert Freilassung von Assange


Fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe fordert Freilassung von Assange
Fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe fordert Freilassung von Assange / Foto: ©

Vor der Gerichtsentscheidung über eine Auslieferung von Julian Assange von Großbritannien an die USA hat eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe im Bundestag die Freilassung des Wikileaks-Gründers gefordert. Eine Überstellung Assanges an die USA "würde dessen Leben gefährden" und hätte "Präzendenzcharakter für andere Journalisten", erklärte die Arbeitsgruppe am Sonntag.

Textgröße ändern:

Die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen forderte die britische Regierung auf, selbst bei einem entsprechenden Justizurteil eine Auslieferung Assanges zu verhindern. Die Gerichtsverhandlungen nannte sie einen "Schauprozess, der unter nahezu vollständigem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand". Dagdelen will zu der Urteilsverkündung am Montag nach London reisen, wie ihr Büro mitteilte.

Der CDU-Politiker Frank Heinrich, ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe, erklärte: "Die Verteidigung der Pressefreiheit ist eine Grundfrage der Demokratie." Die Gruppe verwies auch auf den kritischen Gesundheitszustand des Whistleblowers, der derzeit in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis in Haft sitzt. Der Bundestagsarbeitsgruppe "Freiheit für Julian Assange" gehören außerdem der FDP-Politiker Bijan Djir-Sarai, Frank Schwabe von der SPD und Margit Stumpp von den Grünen an.

Assange polarisiert seit einem Jahrzehnt die Öffentlichkeit. Die US-Justiz will den 49-jährigen Australier wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz vor Gericht stellen. Bei einer Verurteilung drohen dem Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks bis zu 175 Jahre Haft.

Assange war im April 2019 in Großbritannien verhaftet worden, nachdem er sich zuvor sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt hatte. Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte 2010 und 2011 hunderttausende geheime Papiere vor allem zum Irak-Krieg ins Internet gestellt.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

US-Soldaten in Syrien in mutmaßlichem Hinterhalt des IS getötet

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz IS auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien verletzt worden, teilte das Nahost-Regionalkommando der US-Armee, Centcom, mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Belarus lässt nach US-Vermittlung Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa frei

Im autoritär regierten Belarus sind nach der Vermittlung der USA überraschend mehr als 120 politische Gefangene freigelassen worden, darunter die prominente Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki und der Lukaschenko-Gegner Viktor Babariko. Machthaber Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Trotz der jahrelangen Haft zeigten sich Kolesnikowa und Bjaljazki bereits wenige Stunden nach ihrer Freilassung kämpferisch.

Belarussische Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa sowie weitere Gefangene frei

Die prominente belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es am Samstag in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Dazu zählen laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna auch Kolesnikowa, Bjaljazki und der Oppositionelle Viktor Babariko. Den Freilassungen war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen gegen Belarus vorausgegangen.

Erste Stadtseilbahn in Paris eröffnet - Linie C1 verbindet Vororte mit Metro

Blau-weiß-schwarze Gondeln über Paris und seinen bislang abgehängten Vororten: In der französischen Hauptstadt ist die erste Stadtseilbahn eröffnet worden. Seit Samstag schließt die Linie "Câble" C1 auf einer Strecke von 4,5 Kilometern die sogenannten Banlieues an das öffentliche Pariser Verkehrsnetz an. Für die Einwohner des in der Region Île-de-France gelegenen Départements Val-de-Marne sei die Seilbahn "ein Zeichen der Wertschätzung", sagte die Präsidentin der Region Île-de-France, Valérie Pécresse, bei der Einweihung. Sie sprach angesichts des neuen Transportmittels von den "Alpen an der Marne".

Textgröße ändern: