Deutsche Tageszeitung - Brüssel sieht EU trotz Lieferproblemen bei Impfungen auf gutem Weg

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Brüssel sieht EU trotz Lieferproblemen bei Impfungen auf gutem Weg


Brüssel sieht EU trotz Lieferproblemen bei Impfungen auf gutem Weg
Brüssel sieht EU trotz Lieferproblemen bei Impfungen auf gutem Weg / Foto: ©

Die Europäische Kommission sieht die EU trotz Lieferschwierigkeiten der Hersteller bei der Versorgung mit Corona-Impfstoff auf einem guten Weg. "Wir werden genug Dosen für alle unsere Bürger haben", sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides nach AFP-Informationen beim Impfgipfel der Bundesregierung am Montag. Sie halte das selbstgesetzte Ziel einer Impfquote von 70 Prozent bis Ende des Sommers nach wie vor für realistisch.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Es habe zwar "ein paar Pannen" gegeben, sagte die Leiterin der Gesundheitsabteilung der Kommission, Sandra Gallina, bei einer Anhörung im Brüsseler EU-Parlament. Aber sie habe "volles Vertrauen", dass die Hersteller jetzt termingerecht liefern werden. "Denn, ich muss betonen, dass sie sich dazu verpflichtet haben."

Die Unternehmen Biontech und Pfizer, deren Impfstoff kurz vor Weihnachten als erster in der EU zugelassen worden war, hatten Mitte Januar ihre anfänglichen Liefermengen wegen Umbauarbeiten in einer Produktionsstätte vorübergehend kürzen müssen. Auch von dem Anfang Januar zugelassenen Impfstoff des US-Konzerns Moderna sind bislang weniger als eine Millionen Dosen an die EU-Staaten ausgeliefert worden.

Laut Gallina schwerwiegender sind allerdings die angekündigten Lieferengpässe von Astrazeneca. Das Mittel des schwedisch-britischen Pharmakonzerns "sollte der erste Massen-Impfstoff für das erste Quartal sein", sagte die Italienerin, die für die Kommission die Lieferverträge mit den Herstellern ausgehandelt hat. Dass Astrazeneca nun eventuell zunächst nur ein Viertel der zugesagten Mengen liefern werde, "ist für alle Mitgliedstaaten ziemlich problematisch".

Das Präparat von Astrazeneca war am Freitag in der EU zugelassen worden. Eine Woche vorher hatte das Unternehmen aber angekündigt, wegen Produktionsproblemen zunächst nur wenig Impfstoff liefern zu können. Brüssel warf dem Unternehmen vor, Großbritannien und andere Länder auf Kosten der EU in vollem Umfang weiter zu beliefern. Die Eskalation des Streits drohte zeitweise, die Beziehungen der EU zum Ex-Mitglied Großbritannien zu beeinträchtigen.

Optimistisch stimme sie nun die Aussicht auf das zweite Quartal, sagte Gallina. "Es wird sehr viel größere Mengen geben, weil dann neue Verträge in Kraft treten." Biontech und Moderna werden demnach mehr produzieren können und auch die Impfstoffe der Unternehmen Johnson & Johnson und Curevac sollen bis dahin zugelassen sein. Sehr bald werde das Problem dann nicht mehr die Versorgung mit Impfstoff, sondern dessen massenhafte Verabreichung sein.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Neue Atomgespräche von Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit dem Iran

Die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben am Freitag neue Atomverhandlungen mit dem Iran geführt. Die Gespräche dauerten bis zum Mittag, wie AFP-Journalisten nach dem Ende der Unterredung in Istanbul berichteten. Das Treffen im iranischen Konsulat war das erste zwischen Vertretern der Länder seit dem zwölftägigen Krieg zwischen dem Iran und Israel im vergangenen Monat, in dessen Verlauf die USA die iranischen Atomanlagen angriffen.

Hakenkreuz auf Stimmzettel: Landtagsverwaltung in Stuttgart erstattet Anzeige

Nach dem Eklat durch einen mit einem Hakenkreuz beschmierten Stimmzettel im Landtag von Baden-Württemberg hat die Landtagsverwaltung Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) forderte den Verantwortlichen oder die Verantwortliche für die Schmiererei am Freitag in Stuttgart auf, sein oder ihr "Mandat unverzüglich niederzulegen". Das Hakenkreuz wurde am Donnerstag bei der Auszählung einer Abstimmung zum sogenannten Oberrheinrat gefunden.

Deutschland plant "kurzfristig" keine Anerkennung von Palästinenserstaat

Anders als Frankreich plant die Bundesregierung "kurzfristig" keine Anerkennung eines Palästinenserstaats. Diesen Schritt betrachte Deutschland weiter "als einen der abschließenden Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung einer Zwei-Staaten-Lösung", erklärte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Freitag. Gleichzeitig sei die Bundesregierung aber auch "bereit, den Druck zu erhöhen", wenn Fortschritte bei der Lösung des Konflikts ausblieben.

Selenskyj zu Protesten in der Ukraine: Haben Demonstranten zugehört

Nach den Protesten gegen die Beschränkung von Antikorruptionsbehörden in der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Bereitschaft zu Änderungen betont. "Es ist völlig normal, zu reagieren, wenn Menschen etwas nicht wollen, oder wenn ihnen etwas nicht gefällt", erklärte er am Freitag. "Für mich war es sehr wichtig, dass wir zugehört und angemessen reagiert haben."

Textgröße ändern:

Anzeige Bild