Deutsche Tageszeitung - Kardinal Woelki räumt Fehler in Umgang mit Missbrauchsaufarbeitung ein

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Kardinal Woelki räumt Fehler in Umgang mit Missbrauchsaufarbeitung ein


Kardinal Woelki räumt Fehler in Umgang mit Missbrauchsaufarbeitung ein
Kardinal Woelki räumt Fehler in Umgang mit Missbrauchsaufarbeitung ein / Foto: ©

Der wegen Vertuschungsvorwürfen unter Druck geratene Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Fehler bei der Aufarbeitung des kirchlichen Umgangs mit sexualisierter Gewalt an Kindern eingeräumt. "Wir haben Fehler gemacht, wir haben Vertrauen verspielt, ich verstehe die Ungeduld", sagte der Erzbischof der "Kölnischen Rundschau" vom Donnerstag. Dennoch bitte er um Geduld bis zum 18. März. Dann soll ein neues Gutachten vorgelegt werden.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Zugleich bekräftigte der Kardinal seinen Aufklärungswillen. Es gehe darum, das Unrecht, das es über Jahre und Jahrzehnte in der Kirche gegeben habe, aufzuklären. "Ich tue das für die Betroffenen, damit sie ein Stück Gerechtigkeit erfahren", sagte Woelki weiter. Seine Person interessiere da nicht.

Den gegen ihn persönlich gerichteten Vorwurf, Missbrauchsvorwürfe gegen einen mittlerweile verstorbenen Priester vertuscht zu haben, wies Woelki entschieden zurück. "Ich habe mein Gewissen geprüft, und ich bin persönlich der Überzeugung, dass ich mich korrekt verhalten habe", sagte der Kardinal. Auch dieser Fall werde jedoch im neuen Gutachten geprüft.

Das beim Kölner Strafrechtler Björn Gercke in Auftrag gegebene Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsfällen soll laut Woelki "nicht der Endpunkt, sondern der Ausgangspunkt für weitere Aufklärung" sein. Gerckes Expertise werde "handwerklich sauber" sein und Woelkis Versprechen, Verantwortliche beim Namen zu nennen, einlösen.

Ursprünglich hatte das Erzbistum die Münchner Kanzlei Westphal Spilker Wastl mit einem Gutachten beauftragt. Das Papier, das im vergangenen Jahr veröffentlicht werden sollte, hält Woelki jedoch zurück. Er wirft den Münchner Anwälten methodische Mängel sowie Verstöße gegen Persönlichkeits- und Äußerungsrechte vor.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

London und Paris wollen nukleare Abschreckung "koordinieren"

Frankreich und Großbritannien wollen bei der nuklearen Abschreckung künftig enger als je zuvor zusammenarbeiten. Jedes Land entscheide unabhängig über seine Atomwaffen, aber die nukleare Abschreckung könne künftig "koordiniert werden", betonten der Elysée und das britische Verteidigungsministerium kurz vor einer am Donnerstag erwarteten Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens. Im Fall einer "extremen Bedrohung" Europas wollen Frankreich und Großbritannien, die beiden einzigen Atommächte des Kontinents, gemeinsam reagieren.

Grüne und Linke warnen Dobrindt vor Abschottung - AfD: Migrationswende bleibt aus

Die Opposition hat Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) scharf für seine Migrationspolitik kritisiert. Während Grüne und Linke am Donnerstag vor Abschottung warnten, gehen der AfD die Maßnahmen hingegen nicht weit genug. "Ich will Sie daran erinnern, dass Sie Innenminister sind und nicht Migrationsminister", sagte der Linken-Politiker Dietmar Bartsch an Dobrindt gerichtet. Der Haushalt für dessen Ministerium sei eine "Kostenfalle" und setze "falsche Prioritäten".

Weiterer Bundestagsausschuss befragt Sudhof zu Masken-Bericht

Die Sonderbeauftragte zur Aufarbeitung der Maskenbeschaffung, Margaretha Sudhof (SPD), hat am Donnerstag dem Gesundheitsausschuss des Bundestags Rede und Antwort gestanden. Die Sitzung wurde nach Angaben des Bundestags zu Beginn als so genannte Verschlusssache hochgestuft, um Sudhof eine "vollumfängliche Aussage" zu ermöglichen. Die Öffentlichkeit sollte deshalb nicht über Verlauf und Inhalte der Sitzung informiert werden.

Aktivisten protestieren vor Treffen der Landwirtschaftsminister in Berlin

Vor einem Treffen der Landwirtschaftsminister der Bundesländer in Berlin haben Aktivisten für einen stärkeren Fokus auf ökologischen Landbau in der EU-Agrarpolitik demonstriert. "Ausgerechnet die Bäuerinnen und Bauern, die bereits heute besonders ressourcenschonend wirtschaften und ihre Tiere besonders artgerecht halten, werden wirtschaftlich geschwächt", erklärte das Bündnis "Wir haben es satt" am Donnerstag. Das werde durch eine "extrem ungerechte" Verteilung von Geldern verstärkt.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild