Deutsche Tageszeitung - Stadt Hanau erinnert unter Corona-Bedingungen an Opfer rassistischen Attentats

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Stadt Hanau erinnert unter Corona-Bedingungen an Opfer rassistischen Attentats


Stadt Hanau erinnert unter Corona-Bedingungen an Opfer rassistischen Attentats
Stadt Hanau erinnert unter Corona-Bedingungen an Opfer rassistischen Attentats / Foto: ©

Ein Jahr nach dem rassistischen Attentat von Hanau mit neun Toten will die Stadt der Opfer am 19. Februar unter Corona-Bedingungen gedenken. An der Feier nehmen unter anderem Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil, wie die hessische Staatskanzlei am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

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Insgesamt 50 Gäste sind an dem Abend im Hanauer Congress Park geladen. Ein kurzer Film wird sich den Ereignissen vom 19. Februar 2020 widmen. Zusätzlich sind persönliche Videoansprachen der Opferfamilien geplant. In Erinnerung an die Opfer wird eine freistehende und beleuchtete Namenssäule auf der Bühne stehen.

Zum Ende der Feier sollen alle Glocken der Stadt läuten. Am Gedenktag sind viele Aktionen gegen Rassismus in Hanau geplant, an denen sich unter anderem Vereine, Unternehmen, Schulen und Religionsgemeinschaften beteiligen.

"Wir ermöglichen trotz der schwierigen Umstände ein würdiges Gedenken", erklärten Bouffier und Kaminsky. "In dieser Form möchten wir gemeinsam an die Opfer der Tat erinnern und gleichzeitig ein Zeichen gegen Rassismus, Hass und Hetze setzen."

Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-Jähriger aus rassistischen Motiven in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln getötet. Nach seinen Angriffen auf Bars und einen Kiosk wurden der Mann und seine 72-jährige Mutter zu Hause tot aufgefunden.

Die Opferfamilien des Anschlags erhielten inzwischen knapp 1,2 Millionen Euro an Härtefallleistungen über den Opferbeauftragten des Bundes, Edgar Franke. Das geht aus einer Antwort der Wiesbadener Staatskanzlei auf Fragen des Grünen-Fraktionschefs im hessischen Landtag, Mathias Wagner, hervor, die der "Frankfurter Rundschau" vorlag.

Der Landtag hatte über die bisherige Hilfe hinaus zuletzt einen Opferfonds des Landes in Höhe von zwei Millionen Euro beschlossen. Bei Hanauer Opferfamilien und Teilen der Landtagsopposition stieß auf Kritik, dass er allgemein für Opfer von Straftaten zur Verfügung stehen solle, so auch für Betroffene der Amokfahrt von Volkmarsen im vergangenen Jahr.

Wagner sagte der Zeitung, über die Ausgestaltung des Fonds werde nun erst beraten. "Wir Grüne sagen: Wenn es Anschläge gegen unsere Gesellschaft, gegen unsere Demokratie gibt, und das war in Hanau zweifellos der Fall, dann müssen aus diesem Fonds auch andere Leistungen erbracht werden als bei anderen Straftaten." Die Hilfe müsse zudem langfristig ausgerichtet sein.

(W.Novokshonov--DTZ)

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