Deutsche Tageszeitung - Designierter US-Justizminister gibt Kampf gegen Inlands-Extremismus Priorität

Designierter US-Justizminister gibt Kampf gegen Inlands-Extremismus Priorität


Designierter US-Justizminister gibt Kampf gegen Inlands-Extremismus Priorität
Designierter US-Justizminister gibt Kampf gegen Inlands-Extremismus Priorität / Foto: ©

Der designierte US-Justizminister Merrick Garland sieht den Kampf gegen inländischen Extremismus und die Aufarbeitung der Kapitol-Erstürmung als seine dringlichsten Aufgaben an. Bei einer Anhörung im Senat bezeichnete Garland am Montag den Angriff auf das Kapitol vom 6. Januar als "abscheulichste Attacke" auf die Demokratie, die er jemals gesehen habe.

Textgröße ändern:

Die USA befänden sich derzeit in einer "gefährlicheren Phase" als bei dem von einem Rechtsextremisten verübten Anschlag in Oklahoma City 1995 mit 168 Toten, sagte Garland weiter. Er versprach, die Verantwortlichen für die Kapitol-Erstürmung zur Verantwortung zu ziehen, einschließlich ihrer "Anführer". Die Ermittlungen hätten für ihn "oberste Priorität".

Radikale Anhänger des damaligen Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar das Parlamentsgebäude gestürmt, um eine endgültige Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden zu verhindern. Bei der Gewalt kamen fünf Menschen ums Leben. Ende Januar sprachen die US-Behörden angesichts möglicher neuer Gewalt durch Rechtsextreme und andere inländische Extremisten eine landesweite Terrorwarnung aus.

Biden hat Garland für das wichtige Amt des Justizministers nominiert. Der 68-Jährige ist ein hoch angesehener Richter und arbeitete zuletzt an einem Bundesberufungsgericht in der Hauptstadt Washington. 2016 hatten ihm die Republikaner im Senat die Ernennung an den Obersten Gerichtshof verwehrt. An seiner Bestätigung als Justizminister gibt es aber kaum Zweifel.

Bei der Anhörung im Justizausschuss des US-Senats betonte Garland am Montag, er werde das Ministerium vor politischer Einflussnahme schützen. Er werde nicht der "Anwalt des Präsidenten" sein, sondern der Anwalt des amerikanischen Volkes. Kritiker hatten unter Trump eines politische Instrumentalisierung des Justizministeriums angeprangert.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

"Der Ton ist rau": Wadephul sieht Beziehungen zu den USA in Krise

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sieht eine Vertrauenskrise im Verhältnis zwischen Deutschland und den USA. In einer Grundsatzrede zu dem transatlantischen Beziehungen rief Wadephul am Dienstagabend in Berlin zugleich dazu auf, trotz der Irritationen und Verunsicherungen an einem Erhalt guter Beziehungen zu den USA zu arbeiten. Deutschland müsse sich darum bemühen, "Brückenbauer im transatlantischen Verhältnis" zu sein.

Human Rights Watch prangert "Massentötungen" durch M23-Miliz in DR Kongo an

In der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) Zivilisten durch die von Ruanda unterstützte M23-Miliz hingerichtet worden. Unter Berufung auf Augenzeugen erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag, sie habe "glaubwürdige Informationen" über "Massentötungen" an mindestens 21 Zivilisten in der Region Goma. Basierend auf 22 Zeugenaussagen, Fotos und Videos beschuldigte HRW die Miliz der Kriegsverbrechen.

"Widerlich": Musk kritisiert Trumps Steuergesetz scharf

Wenige Tage nach seinem Rückzug als Berater von US-Präsident Donald Trump hat der Technologie-Unternehmer Elon Musk massive Kritik an den Haushaltsplänen des Republikaners geübt. Der Gesetzentwurf, der derzeit zur Beratung im US-Senat liegt, sei "unverschämt" und "widerlich", schrieb Musk am Dienstag in seinem Onlinedienst X. So scharf hatte sich Musk seit Jahren nicht mehr über Trump geäußert.

Mitte-Links-Kandidat Lee gewinnt Präsidentschaftswahl in Südkorea

Der Mitte-Links-Kandidat Lee Jae Myung hat die Präsidentschaftswahl in Südkorea gewonnen. Nach Auszählung von mehr als 98 Prozent der Stimmen lag der Oppositionschef uneinholbar vor seinem konservativen Rivalen Kim Moon Soo, wie aus Daten der Nationalen Wahlbehörde vom Mittwoch (Ortszeit) hervorging. Die vorgezogene Wahl fand statt, nachdem der frühere konservative Staatschef Yoon Suk Yeol wegen der kurzzeitigen Ausrufung des Kriegsrechts im Dezember vom Parlament abgesetzt worden war.

Textgröße ändern: