Deutsche Tageszeitung - Ungarn begrüßt Uefa-Entscheidung gegen regenbogenfarbenes EM-Stadion

Ungarn begrüßt Uefa-Entscheidung gegen regenbogenfarbenes EM-Stadion


Ungarn begrüßt Uefa-Entscheidung gegen regenbogenfarbenes EM-Stadion
Ungarn begrüßt Uefa-Entscheidung gegen regenbogenfarbenes EM-Stadion / Foto: ©

Ungarn hat das Verbot der Uefa zum geplanten Anstrahlen des Münchner Stadions in den Regenbogenfarben beim EM-Vorrundenspiel am Mittwoch begrüßt. "Die Führung der Uefa hat die richtige Entscheidung getroffen, indem sie sich nicht an einer politischen Provokation gegen Ungarn beteiligt", erklärte Ungarns Außenminister Peter Szijjarto am Dienstag. "Gott sei Dank haben die Führungspersönlichkeiten des Europäischen Fußballs gesunden Menschenverstand bewiesen."

Textgröße ändern:

Der Münchner Stadtrat wollte, dass das Fußballstadion beim letzten Europameisterschafts-Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn als "Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz" in den Regenbogenfarben erstrahlt. Hintergrund ist ein vergangene Woche in Ungarn verabschiedetes Gesetz, das "Werbung" für Homosexualität oder Geschlechtsangleichungen bei Minderjährigen verbietet. Dies hatte europaweit Kritik ausgelöst.

Die endgültige Entscheidung über die Aktion in München lag bei der Uefa als Ausrichterin der Fußball-EM. Der Verband entschied sich am Dienstag unter Verweis auf seine "politische und religiöse" Neutralität gegen die Regenbogenfarben: "Angesichts des politischen Kontextes dieser Anfrage - eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen Nationalparlaments abzielt - muss die Uefa ablehnen."

Ungarn steht auch in der EU seit Jahren wegen Einschränkungen der Rechte von Minderheiten und der Medienfreiheit am Pranger. Die Europaminister befassten sich am Dienstag erneut mit der Lage im Rahmen eines Verfahrens, das theoretisch bis zum Entzug der Stimmrechte auf EU-Ebene führen kann.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Tausende protestieren in Brasilien gegen Strafverkürzung für Ex-Präsident Bolsonaro

In Brasilien haben tausende Menschen gegen eine Verkürzung der Haftstrafe von Ex-Präsident Jair Bolsonaro demonstriert. Allein in Rio de Janeiro versammelten sich am Sonntag fast 19.000 Menschen an der Copacabana. Auf Protestplakaten stand "Keine Amnestie" oder "Kongress, Feind des Volkes". Auf einer Bühne traten der Sänger Caetano Veloso und andere Musiker auf. Proteste gab es auch in São Paulo und der Hauptstadt Brasília.

Demokratie-Aktivist Lai von Hongkonger Gericht schuldig gesprochen

Ein Hongkonger Gericht hat den bekannten Demokratie-Aktivisten und Medienunternehmer Jimmy Lai verurteilt. Der 78-Jährige wurde am Montag der "Kollaboration mit ausländischen Kräften" und des "Aufruhrs" für schuldig befunden. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet, Lai droht eine lebenslange Haftstrafe. Er kann seine Verurteilung noch anfechten.

Tschechien: EU-skeptische Koalition unter Regierungschef Babis wird vereidigt

Mehr als zwei Monate nach der Parlamentswahl wird in Tschechien am Montag eine neue Regierung vereidigt. Die Koalition aus nationalistischen und europaskeptischen Parteien unter dem rechtspopulistischen Regierungschef Andrej Babis soll um 09.00 Uhr vereidigt werden. Babis war Anfang der Woche offiziell von Präsident Petr Pavel zum Regierungschef ernannt worden.

Wirtschaftsministerin Reiche reist nach Israel

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) reist von Montag bis Mittwoch nach Israel. Auf der Tagesordnung stehen Gespräche mit israelischen Ministerkollegen und Vertretern der israelischen Startup-Szene, wie eine Sprecherin mitteilte. Zudem werde Reiche unter anderem Einrichtungen zur Quantenforschung besuchen.

Textgröße ändern: