Deutsche Tageszeitung - CDU und FDP in Thüringen empört über AfD-Misstrauensantrag gegen Ramelow

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

CDU und FDP in Thüringen empört über AfD-Misstrauensantrag gegen Ramelow


CDU und FDP in Thüringen empört über AfD-Misstrauensantrag gegen Ramelow
CDU und FDP in Thüringen empört über AfD-Misstrauensantrag gegen Ramelow / Foto: ©

Ein von der AfD-Fraktion in Thüringen angekündigter Misstrauensantrag gegen Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat Empörung bei den anderen Parteien ausgelöst. CDU und FDP, die mit der AfD die Opposition im Erfurter Landtag bilden, wiesen den Vorstoß am Montag entschieden zurück. FDP-Fraktionschef Thomas Kemmerich sprach von einem "fadenscheinigen Polit-Theater". CDU-Parlamentsgeschäftsführer Andreas Bühl betonte, seine Fraktion werde sich "auf die durchschaubaren Spiele der AfD nicht einlassen".

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag hatte zuvor mitgeteilt, sie habe am Montagnachmittag nach Artikel 73 der Verfassung des Freistaats ein "konstruktives Misstrauensvotum" beantragt "und dazu ihren Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke vorgeschlagen".

Die AfD warb bei den beiden anderen Oppositionsparteien um Unterstützung des Antrags. Eine regierungsfähige Mehrheit jenseits von Rot-Rot-Grün sei "nach wie vor möglich, wenn CDU und FDP den dafür erforderlichen Willen zur Gestaltung aufbringen", erklärte AfD-Parlamentsgeschäftsführer Torben Braga.

CDU-Parlamentsgeschäftsführer Bühl wies dies umgehend zurück. "Es ist offensichtlich, dass der Landtag niemanden wie Björn Höcke zum Ministerpräsidenten wählt, der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Beobachtungsfall geführt wird", erklärte er. FDP-Fraktionschef Kemmerich betonte: "Für derartige Selbstinszenierungen stehen die Freien Demokraten nicht zur Verfügung."

Kemmerich hatte im Februar 2020 für einen Eklat gesorgt, als er überraschend mit Unterstützung von CDU und AfD zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Damit war die Wiederwahl Ramelows als Regierungschef zunächst verhindert worden. Der Vorgang löste bundesweit eine Welle der Empörung aus und stürzte Thüringen in eine tiefe Regierungskrise.

Kemmerich trat wenige Tage später zurück und Ramelow wurde in seinem Amt als Ministerpräsident schließlich bestätigt. Seitdem führt er eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung, die auf Unterstützung der CDU angewiesen ist.

Am vergangenen Freitag scheiterten die Pläne, in Thüringen parallel zur Bundestagswahl am 26. September Neuwahlen abzuhalten. Linke und Grüne hatten die Entscheidung, den Landtag doch nicht aufzulösen, damit begründet, dass ein solcher Schritt nur mit den Stimmen der AfD möglich gewesen wäre. In einer aktuellen Stunde im Erfurter Landtag soll am kommenden Mittwoch über das weitere Vorgehen diskutiert werden.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Nach Messerangriff: SPD-Politikerin Stalzer als Bürgermeisterin in Herdecke vereidigt

Knapp einen Monat nach dem lebensbedrohlichen Messerangriff auf die neu gewählte Bürgermeisterin von Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist die 57-Jährige am Dienstag in ihr Amt eingeführt worden. Die Vereidigung erfolgte während einer Sitzung des Stadtrats, wie die nordrhein-westfälische Stadt mitteilte. Stalzer soll Anfang Oktober von ihrer Adoptivtochter niedergestochen worden sein, gegen die 17-Jährige gibt es einen Haftbefehl.

Einflussreicher "Falke": Früherer US-Vizepräsident Cheney mit 84 Jahren gestorben

Der frühere US-Vizepräsident Dick Cheney, treibende Kraft hinter dem "Krieg gegen den Terror" der USA, ist tot. Der Republikaner starb am Montag im Alter von 84 Jahren, wie seine Familie am Dienstag US-Medien mitteilte. Cheney galt als einer der einflussreichsten Vizepräsidenten der US-Geschichte, von 2001 bis 2009 war er Stellvertreter von US-Präsident George W. Bush. Dieser würdigte ihn als "Patrioten".

Studie: Europa könnte in Kriegsfall Schwierigkeiten bei Mobilisierung haben

Im Falle eines Krieges mit Russland könnte Europa einem Bericht des Französischen Instituts für Internationale Beziehungen (Ifri) zufolge derzeit Schwierigkeiten bei der Mobilisierung von Truppen und der Produktion von Waffen haben. Zur Begründung hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Papier unter anderem, derzeit verfügten 20 von 30 europäischen EU- oder Nato-Mitgliedstaaten über eine professionelle Armee mit weniger als 15.000 Soldaten. Europa habe aber das "Potenzial", bis 2030 militärisch zu Russland aufzuschließen.

Regierung plant für 2026 Erhöhung der Ukraine-Hilfen um drei Milliarden Euro

Die Bundesregierung will ihre Ukraine-Hilfen im kommenden Jahr deutlich erhöhen. Ein Sprecher des Finanzministeriums erklärte dazu am Dienstag, Finanzminister Lars Klingbeil werde in Abstimmung mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (beide SPD) über die Bereinigungsvorlage weitere drei Milliarden Euro Unterstützung für die Ukraine in das parlamentarische Verfahren zum Haushalt 2026 einbringen. Zuerst hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild