Mehr als tausend Teilnehmer bei Protesten gegen Wahlbetrug in Moskau
In Moskau haben am Samstag mehr als tausend Demonstranten gegen "massiven" Betrug bei der Parlamentswahl protestiert. Die Demonstranten auf dem Puschkin-Platz machten ihrer Wut auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Rufen wie "Putin ist ein Dieb!" Luft. Einige Teilnehmer wurden festgenommen.
Zu der Kundgebung hatte die Kommunistische Partei aufgerufen, die nach dem offiziellen Ergebnis mit 18,9 Prozent als Zweitplatzierte aus der dreitägigen Wahl in der vergangenen Woche hervorgegangen war.
Die Regierungspartei Geeintes Russland kam auf 49,8 Prozent - gegenüber 54,2 Prozent bei der Parlamentswahl 2016. "Geeintes Russland hat Mandate von Abgeordneten gestohlen", sagte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei in Moskau, Waleri Raschkin. Seine Partei werde das Ergebnis anfechten.
Bei dem Protest am Samstag wurden auch Rufe nach der Freilassung politischer Gefangener laut. In den Monaten vor der Parlamentswahl hatten die russischen Behörden die Opposition im Land mit zahlreichen Repressalien an den Rand gedrängt und in ihrer Arbeit behindert. Der Kreml-Kritiker und Putin-Gegner Alexej Nawalny ist seit Anfang des Jahres inhaftiert, seine Organisationen wurden verboten.
(A.Nikiforov--DTZ)