Deutsche Tageszeitung - Italiens Ex-Minister Salvini: Richard Gere wird im Prozess gegen mich aussagen

Italiens Ex-Minister Salvini: Richard Gere wird im Prozess gegen mich aussagen


Italiens Ex-Minister Salvini: Richard Gere wird im Prozess gegen mich aussagen
Italiens Ex-Minister Salvini: Richard Gere wird im Prozess gegen mich aussagen / Foto: ©

Der frühere italienische Innenminister Matteo Salvini, der wegen seines Umgangs mit Flüchtlingen vor Gericht steht, rechnet in dem Verfahren mit einer Zeugenaussage von Hollywoodstar Richard Gere. "Richard Gere wird im Open-Arms-Prozess am 23. Oktober in Palermo gegen mich aussagen", wurde Salvini am Sonntag von der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zitiert.

Textgröße ändern:

Dabei machte sich der Chef der rechtsradikalen Lega-Partei über den Hollywoodstar lustig: "Ich kenne ihn als Schauspieler, aber ich verstehe nicht, welche Lektion er mir erteilen will", sagte Salvini. "Wenn jemand aus dem Prozess ein Schauspiel machen möchte und Richard Gere sehen will, dann soll er ins Kino gehen und nicht in den Gerichtssaal."

Der Prozess gegen Salvini wegen Freiheitsberaubung und Amtsmissbrauch hatte am 15. September im sizilianischen Palermo begonnen und war dann auf den 23. Oktober vertagt worden. Im Falle einer Verurteilung drohen dem ehemaligen Minister bis zu 15 Jahre Haft.

Salvini hatte im August 2019 dem spanischen Rettungsschiff "Open Arms" mit 147 Migranten an Bord sechs Tage lang die Einfahrt in den Hafen von Lampedusa verweigert. Die Migranten konnten das Schiff erst verlassen, nachdem die italienische Staatsanwaltschaft dies angeordnet hatte.

Gere war damals an Bord der "Open Arms" gekommen und hatte auf die Notlage der Flüchtlinge aufmerksam gemacht. Auch damals hatte sich Salvini über den Schauspieler lustig gemacht und erklärt, er hoffe, dass sich Gere einen Sonnenbrand hole und die Flüchtlinge auf die spanische Urlaubsinsel Ibiza mitnehme.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Israel greift trotz Kritik weiter in Syrien an - Blinken startet neue Nahost-Mission

Ungeachtet internationaler Kritik hat Israel seine Luftangriffe in Syrien fortgesetzt. Ziel der jüngsten Angriffe seien Militäreinrichtungen in den Küstenregionen Latakia und Tartus gewesen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. US-Außenminister Antony Blinken traf derweil am Donnerstag in Jordanien ein, um über die Situation in Syrien nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad zu beraten. Die dortige Übergangsregierung der Islamisten hatte am Mittwoch versprochen, die Rechte aller Religionen zu achten.

Roth: Islamistisch regiertes Syrien "existenzielle Gefahr" auch für Europa

Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth betrachtet ein islamistisch regiertes Syrien als Gefahr für die Region und für Europa, sieht aber im bisherigen Vorgehen der neuen Machthaber des Landes gleichwohl vielversprechende Ansätze. Eine von Islamisten dominierte Herrschaft dort "wäre eine existenzielle Gefahr für Israel, aber auch für eine existenzielle Gefahr für uns in Deutschland und Europa", sagte Roth am Donnerstag im Deutschlandfunk.

Frankreich wartet weiter auf Ernennung eines neuen Premierministers

Frankreich wartet weiter auf die Ernennung eines neuen Premierministers. Am Donnerstag läuft die Frist ab, die sich Präsident Emmanuel Macron bei Gesprächen mit Vertretern mehrerer Partien selbst dafür gesetzt hat. Am Vormittag reiste Macron aber zunächst nach Polen, um dort Gespräche zur Unterstützung der Ukraine zu führen. Er wird am Abend zurück in Paris erwartet.

Mit Linken-Stimmen: CDU-Politiker Voigt neuer Thüringer Ministerpräsident

Der CDU-Politiker Mario Voigt ist zum neuen Thüringer Ministerpräsidenten gewählt worden und führt künftig die deutschlandweit erste Koalition von CDU, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und SPD. Bei der Abstimmung am Donnerstag im Landtag in Erfurt verhalf die Linkspartei Voigt bereits im ersten Wahlgang zur nötigen absoluten Mehrheit. Zuvor hatten die sogenannte Brombeerkoalition und die Linke eine Vereinbarung zur künftigen Zusammenarbeit im Parlament getroffen.

Textgröße ändern: