Deutsche Tageszeitung - Togo: Mindestens ein Toter und 25 Verletzte bei Protesten

Togo: Mindestens ein Toter und 25 Verletzte bei Protesten


Togo: Mindestens ein Toter und 25 Verletzte bei Protesten
Togo: Mindestens ein Toter und 25 Verletzte bei Protesten / Foto: ©

Die Proteste der Opposition gegen den Präsidenten des westafrikanischen Staats Togo sind gewaltsam eskaliert. Ein etwa zehn Jahre altes Kind sei getötet worden, 25 weitere Menschen seien verletzt, hieß es am Mittwochabend aus Regierungskreisen in der Hauptstadt Lomé. Regierungskritische Aktivisten beschuldigten die Armee, auf friedliche Demonstranten geschossen zu haben. Die Regierung beschuldigte hingegen die Opposition.

Textgröße ändern:

Am Nachmittag waren in Lomé wieder tausende Menschen zum Demonstrieren auf die Straße gegangen. Einer der Protestzüge wurde von der Opposition organisiert, der andere von Anhängern des togolesischen Präsidenten Faure Gnassingbé. Seit Wochen fordert die Opposition in Togo mit regelmäßigen Demonstrationen die Beschränkung der Macht von Präsident Gnassingbé, dessen Familie das Land seit 50 Jahren beherrscht. Am Dienstag war eine Verfassungsreform durch einen Boykott der Opposition im Parlament gescheitert. Mit der Reform wollte die Regierung der wachsenden Opposition gegen die Herrschaft des Präsidenten den Wind aus den Segeln nehmen. Die Vorlage sah eine zeitliche Beschränkung der Herrschaft des seit 2005 regierenden Staatschefs vor.

Die Opposition monierte, dass Gnassingbé mit der Reform noch bis ins Jahr 2030 im Amt bleiben könnte. Sie will, dass der Präsident nach Ende der derzeitigen Amtszeit 2020 abtritt.

Der führende Oppositionelle Jean-Pierre Fabre kündigte in seiner Rede vor tausenden Demonstranten am Mittwoch weitere Proteste an. "Manche glauben, dass wir müde werden, aber sie irren sich", sagte er. "Wir werden bis zum Ende kämpfen."

Soldaten und Polizisten mit Maschinengewehren flankierten die Protestveranstaltung. Mobiltelefonverbindungen und der mobile Zugang zum Internet waren gestört. Auch aus Städten im Norden des Landes wurden Kundgebungen gemeldet.

Kommunikationsminister Guy Lorenzo verurteilte die Veranstaltungen als "Putsch auf der Straße". Die Regierung rief die Demonstranten zu Zurückhaltung auf. Amtsinhaber Gnassingbé regiert Togo seit 2005. Er war seinem verstorbenen Vater gefolgt, der in dem westafrikanischen Land fast 40 Jahre lang mit harter Hand geherrscht hatte.  (I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende nehmen in Rom Abschied von Papst Franziskus

In Rom haben am Samstag hunderttausende Menschen Abschied von Papst Franziskus genommen. In seiner Predigt auf dem Petersplatz erinnerte Kardinal Giovanni Battista Re an Franziskus als Brückenbauer, der sich in seinem Pontifikat immer wieder für Frieden und geflüchtete Menschen eingesetzt habe. An den Trauerfeierlichkeiten nahmen rund 50 Staats- und Regierungschefs sowie mehrere Monarchen aus aller Welt teil. Nach der Messe begann der Trauerzug vom Petersdom zur etwa fünf Kilometer entfernten Basilika Santa Maria Maggiore, wo Franziskus am Nachmittag in einem schlichten Grab beigesetzt wird.

Hamas: Bereit für fünfjährigen Waffenstillstand und Freilassung aller Geiseln

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat die Bereitschaft für einen fünfjährigen Waffenstillstand und die Freilassung aller israelischer Geiseln in ihrer Gewalt bekundet. Wie ein Hamas-Vertreter am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in Kairo sagte, ist die Hamas bereit, ein entsprechendes Abkommen "für einen Gefangenenaustausch (...) und für einen fünfjährigen Waffenstillstand" zu unterzeichnen. Dabei sollten alle noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene freigelassen werden. Ein solches Abkommen könne den Gaza-Krieg beenden.

Trauermesse erinnert an Papst Franziskus als Brückenbauer

Die Trauermesse für den verstorbenen Papst Franziskus hat an ihn als Brückenbauer erinnert. "'Brücken bauen und keine Mauern' ist eine Aufforderung, die er (Franziskus) mehrfach wiederholt hat", sagte der Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re, am Samstag in seiner Predigt auf dem Petersplatz im Vatikan. Franziskus habe angesichts der Kriege während seines Pontifikats immer wieder zu "ehrlichen Verhandlungen" aufgerufen.

Trauerzeremonie für Papst Franziskus am Petersplatz begonnen

Die Trauerzeremonie für den verstorbenen Papst Franziskus hat am Samstagvormittag auf dem Petersplatz im Vatikan begonnen. Der Sarg des Pontifex wurde unter Applaus aus dem Petersdom auf den Vorplatz getragen. Neben 224 Kardinälen und 750 Bischöfen nehmen auch rund 50 Staats- und Regierungschefs sowie nach Angaben der Polizei mindestens 140.000 Gläubige an den Trauerfeierlichkeiten teil.

Textgröße ändern: