Deutsche Tageszeitung - Armee: 17 von der Hamas verschleppte Geiseln freigelassen

Armee: 17 von der Hamas verschleppte Geiseln freigelassen


Armee: 17 von der Hamas verschleppte Geiseln freigelassen
Armee: 17 von der Hamas verschleppte Geiseln freigelassen / Foto: © Israeli Prime Minister Office/AFP

Am dritten Tag der Geiselfreilassungen in Nahost hat die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas wieder mehr als 15 Verschleppte freigelassen. Die israelische Armee nahm nach eigenen Angaben am Sonntagabend 13 israelische Geiseln in Israel in Empfang, die zuvor dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) im Gazastreifen übergeben worden waren. Vier weitere Geiseln waren demnach auf dem Weg nach Ägypten.

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Bereits am Freitag und Samstag waren insgesamt 26 israelische Geiseln zusammen mit 14 thailändischen Staatsbürgern und einem Philippiner freigekommen. Sie wurden gegen palästinensische Gefangene in Israel ausgetauscht. Auch am Sonntag sollten nach Angaben von Katar erneut 39 palästinensische Häftlinge freikommen. Dies teilten die Vermittler in Doha mit.

Vier Geiseln seien noch auf dem Weg nach Ägypten, teilte die israelische Armee am Sonntagabend mit. Sie hatte zuvor erklärt, dem IKRK seien 14 israelische und drei ausländische Geiseln übergeben worden.

Eine erste Gruppe von Geiseln aus dem Gazastreifen war am Freitag freigelassen worden. Die Freilassung der zweiten Gruppe Geiseln am Samstag verzögerte sich um einige Stunden. Sie kam nach Angaben aus Doha erst nach dem Eingreifen Katars und Ägyptens zustande. An beiden Tagen waren auch jeweils vier deutsche Staatsangehörige unter den freigelassenen israelischen Geiseln.

Israel und die Hamas hatten sich nach langwierigen Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten auf eine viertägige Feuerpause geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass insgesamt 50 israelische Geiseln sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen.

Erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas infolge des brutalen Überfalls der Islamisten am 7. Oktober auf Israel reiste der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag in den Gazastreifen. Zu den dort stationierten Soldaten sagte er, Israel werde "bis zum Ende weitermachen - bis zum Sieg".

"Nichts wird uns aufhalten, und wir sind überzeugt, dass wir die Macht, die Stärke, den Willen und die Entschlossenheit haben, alle Kriegsziele zu erreichen, und das werden wir auch", sagte Netanjahu in einem von seinem Büro veröffentlichten Online-Video.

Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden etwa 1200 Menschen getötet, etwa 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion darauf begann Israel damit, Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus massiv anzugreifen. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 14.800 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.

(M.Dorokhin--DTZ)

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