
FDP-Außenpolitiker Lambsdorff fordert Nato-Sondergipfel zu Abrüstungspolitik

Der FDP-Außenexperte Alexander Graf Lambsdorff ist besorgt über die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Abrüstungsabkommen INF mit Russland auszusteigen. Im MDR forderte er am Montag einen Sondergipfel der Nato, um über den gefährdeten Vertrag und die Zukunft der Abrüstungspolitik zu diskutieren. Lambsdorff warnte, es drohe ein neues Hochrüsten zwischen den ehemaligen Feinden im Kalten Krieg.
Der 1987 geschlossene INF-Vertrag verpflichtet die USA und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion zur Abschaffung aller landgestützten, atomar bestückbaren Mittelstreckenraketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern. Laut Lambsdorff bezweifelt niemand, dass Russland seit 2014 mit einem neuen Raketen-System gegen den Vertrag verstoße. Ob auch die USA dies mit einer Raketenabschuss-Anlage in Rumänien täten, sei schwer zu sagen. Der FDP-Politiker forderte beide Seiten auf, gegenseitige Inspektionen der betroffenen Systeme zuzulassen, um Vertrauen herzustellen.
(W.Novokshonov--DTZ)