Deutsche Tageszeitung - Sri Lankas umstrittener Regierungschef Rajapakse tritt zurück

Sri Lankas umstrittener Regierungschef Rajapakse tritt zurück


Sri Lankas umstrittener Regierungschef Rajapakse tritt zurück
Sri Lankas umstrittener Regierungschef Rajapakse tritt zurück / Foto: ©

Sri Lankas umstrittener Regierungschef Mahinda Rajapakse will am Samstag von seinem Posten zurücktreten. Das teilte sein Sohn, der Parlamentarier Namal Rajapakse, am Freitag mit. Demnach gibt der ehemalige Präsident am Samstag seine Position auf, "um die Stabilität der Nation sicherzustellen". Rajapakses Rücktritt könnte ein Ende des seit Wochen andauernden Machtkampfes bedeuten, der das Land in eine Staatskrise gestürzt hat.

Textgröße ändern:

Mahinda Rajapakse war Ende Oktober von Präsident Maithripala Sirisena als Ministerpräsident eingesetzt worden, nachdem Sirisena zuvor den amtierenden Regierungschef Ranil Wickremesinghe geschasst hatte. Wickremesinghe weigerte sich jedoch, seinen Posten zu räumen und Rajapakse konnte bei zwei Misstrauensvoten im Parlament keine Mehrheit hinter sich versammeln. In der Abgeordnetenkammer kam es zu tumultartigen Szenen, Parlamentarier gingen mit Faustschlägen aufeinander los.

Rajapakse folgt mit seiner Entscheidung nun dem Urteil des obersten Gerichts des Landes, welches ihm untersagt hatte, sein Amt auszuüben, so lange er und sein Kabinett nicht ihre Legitimität unter Beweis stellen können. Zudem befand das Gericht am Donnerstag, dass die Auflösung des Parlaments am 9. November durch Präsident Sirisena illegal war - ebenso wie das Ausrufen von Neuwahlen für den 5. Januar.

Politische Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass der Präsident Wickremesinghe nun über das Wochenende darum bitten wird, eine neue Regierung zu bilden, um das Machtvakuum zu beenden.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Netanjahu verspricht bei Besuch in Kibbuz Nir Oz die Rückkehr aller Geiseln

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat bei einem Besuch im Kibbuz Nir Oz versprochen, alle noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln nach Hause zu bringen. "Ich fühle mich in erster Linie verpflichtet, die Rückkehr aller unserer Entführten zu gewährleisten", sagte Netanjahu vor Bewohnern, wie von seinem Büro veröffentlichtes Videomaterial zeigte. "Wir werden sie alle zurückbringen", bekräftigte Netanjahu.

Russland erkennt als erstes Land die Taliban-Regierung in Afghanistan offiziell an

Russland erkennt nach Angaben der Taliban als erstes Land deren Regierung in Afghanistan offiziell an. "Diese mutige Entscheidung wird ein Beispiel für andere sein", sagte der afghanische Außenminister Amir Chan Muttaki in einem Video bei X nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Afghanistan, Dmitri Schirnow, in Kabul am Donnerstag. "Jetzt, wo der Prozess der Anerkennung begonnen hat, war Russland allen voraus", fügte Muttaki hinzu.

Trump: Keine Fortschritte bezüglich Ukraine-Krieg bei Telefonat mit Putin

US-Präsident Donald Trump hat in seinem Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin nach eigenen Angaben keine Fortschritte mit Blick auf den Ukraine-Krieg erzielt. "Nein, ich habe überhaupt keine Fortschritte mit ihm erzielt", sagte Trump am Donnerstag auf die Frage eines Reporters, ob er einer Einigung zur Beendigung der russischen Invasion näher gekommen sei. Trump fügte hinzu, dass er "nicht glücklich" über den anhaltenden Krieg sei.

Junta-Chef in Mali erhält verlängerbares Präsidentenmandat

Die Militärbehörden in Mali haben dem Junta-Chef am Donnerstag ein fünfjähriges Präsidentenmandat gewährt, das "so oft wie nötig" und ohne Wahlen verlängert werden kann. Der Schritt wurde von den 131 anwesenden Mitgliedern des Nationalen Übergangsrats einstimmig unterstützt, wie ein AFP-Journalist berichtete. Damit ist der Weg frei für General Assimi Goita, das westafrikanische Land bis mindestens 2030 zu führen. Nur noch der Junta-Chef selbst muss das Vorhaben noch billigen.

Textgröße ändern: