Deutsche Tageszeitung - Söder: EU wird von Populisten und Nationalisten bedroht

Söder: EU wird von Populisten und Nationalisten bedroht


Söder: EU wird von Populisten und Nationalisten bedroht
Söder: EU wird von Populisten und Nationalisten bedroht / Foto: ©

CSU-Chef Markus Söder hat vor einem Erstarken der europafeindlichen Kräfte gewarnt. "Die EU wird von Populisten und Nationalisten bedroht, dagegen werden wir in Passau ein Zeichen setzen", sagte Söder der "Passauer Neuen Presse" kurz vor seiner Rede zum politischen Aschermittwoch. Die AfD wolle "das pure Chaos" herbeiführen". Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, rief zu mehr Zusammenhalt in Europa statt "nationaler Egoismen" auf.

Textgröße ändern:

Es stelle sich die Frage, "ob Europa überhaupt noch eine Zukunft hat", sagte Söder. Der Kontinent dürfe nicht zum Spielball anderer Mächte werden, mahnte der bayerische Ministerpräsident. Die AfD wolle den Austritt Deutschlands aus der EU nicht, um "etwas Neues oder Besseres zu schaffen. Sie wollen bewusst das pure Chaos orchestrieren". Er fügte hinzu: "Es steht leider ernst um Europa." Söder spricht am Vormittag in Passau beim traditionellen Politischen Aschermittwoch der CSU.

Die SPD-Politikerin Barley sagte der Zeitung, es gehe bei Europawahl am 26. Mai darum, "die Kräfte zu stärken, die Europa zusammenhalten". Barley tritt am Vormittag als Hauptrednerin auf dem Politischen Aschermittwoch ihrer Partei im bayerischen Vilshofen auf.

"Europa steht vor einer historischen Entscheidung", sagte die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl. Die europäischen Staaten müssten "mit Respekt und auf Augenhöhe zusammenarbeiten, damit es allen in Europa besser geht", forderte die Bundesjustizministerin.

Der Aschermittwoch wird von den Parteien traditionell für einen politischen Schlagabtausch genutzt. Für die CSU tritt in Passau erstmals Söder als Parteichef auf, für die CDU am Abend in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls zum ersten Mal Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Grünen-Chefin Annalena Baerbock spricht in Landshut, auch die übrigen Parteien planen Veranstaltungen.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Deutschland will Ukraine bei Produktion weitreichender Waffen unterstützen

Deutschland will die Ukraine im Kampf gegen Russland noch stärker als bisher unterstützen und ihr beispielsweise bei der Produktion weitreichender Waffensysteme helfen. "Wir werden unsere militärische Unterstützung fortsetzen und wir werden sie ausbauen", sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Mittwoch beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin. Die Bundesregierung gab aus diesem Anlass weitere fünf Milliarden Euro Militärhilfe für Kiew bekannt.

Bundesregierung sagt Ukraine Militärhilfe von fünf Milliarden Euro zu

Die Bundesregierung hat der Ukraine weitere militärische Unterstützung in Höhe von fünf Milliarden Euro zugesagt. Mit den Geldern solle einerseits die am Mittwoch angekündigte Produktion weitreichender Waffen durch die Ukraine finanziert werden, teilte das Bundesverteidigungsministerium anlässlich des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin mit. Teil des Pakets seien auch "weitere Munitionspakete für verschiedene Waffensysteme" und zusätzliche "Landwaffensysteme und Handwaffen".

Nach Festnahmen in Frankfurt: Anklagen wegen Arbeit für russischen Geheimdienst

Die Bundesanwaltschaft hat drei Männer angeklagt, die für einen russischen Geheimdienst gearbeitet haben sollen. Vor etwa einem Jahr sollen die drei versucht haben, in Deutschland einen Mann auszuspähen, der für die Ukraine gekämpft hatte, wie die Behörde in Karlsruhe am Mittwoch mitteilte. Ein geplantes Treffen in einem Café in Frankfurt am Main scheiterte aber.

Wadephul berät in Washington mit Rubio über Lage in der Ukraine

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) berät am Mittwoch in Washington mit seinem US-Kollegen Marco Rubio über die Lage in der Ukraine. Wadephul sprach vorab von den "gemeinsamen Zielen", um die es in dem Gespräch gehe: "Wir wollen das Sterben in der Ukraine endlich beenden, wir wollen einen sofortigen Waffenstillstand, und wir wollen einen nachhaltigen Frieden." Der Druck müsse aufrechterhalten werden, damit Russland endlich in "ernsthafte Verhandlungen" einsteigt.

Textgröße ändern: