
Schuldspruch für letztes Bandenmitglied von legendärem Juwelendiebstahl

Sie drangen mit einem Diamantbohrer in einen Tresorraum ein und stahlen Juwelen im Wert von 16 Millionen Euro. Nun ist das letzte Mitglied der Diebesbande, die 2015 in London zuschlug, schuldig gesprochen worden. Der 58-jährige Michael Seed muss mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Da er sich für den Diebstahl verkleidet hatte, musste ihn ein Gutachter anhand seines Ganges identifizieren.
Die Tat im Londoner Diamantenviertel Hatton Garden war einer der spektakulärsten Diebstähle in der englischen Kriminalgeschichte. Sechs Männer in Leuchtwesten hatten zunächst ein Loch in die Wand des Tresorraums des Diamantendepots gebohrt und anschließend 73 Schließfächer geplündert. Sie erbeuteten Gold, Schmuck und Edelsteine im Wert von 13,7 Millionen Pfund (16 Millionen Euro).
Seed war als letztes der sechs Bandenmitglieder noch auf freiem Fuß gewesen. Im März 2018 wurde er in seiner Wohnung im Norden von London verhaftet. Auf einer Werkbank in seinem Schlafzimmer fand die Polizei 933 Gegenstände aus dem Hatton-Garden-Diebstahl, darunter auch Goldbarren.
Auf Videoaufnahmen vom Tatort war zwar lediglich ein Mann mit roter Perücke und Gesichtsmaske zu sehen. Ein Gutachter identifizierte Seed auf den Bildern aber anhand seines hinkenden Ganges als den Mann auf dem Video.
Der Fall hatte in England auch wegen des fortgeschrittenen Alters der Täter für Aufsehen gesorgt. Zwei von ihnen waren bereits über 70, einer starb nach seinem Prozess im Gefängnis. Insgesamt waren vor Seed neun Menschen im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl verurteilt worden, das Strafmaß reicht von 18 Monaten bis zu sieben Jahren. Über Seeds Strafmaß soll das Gericht noch am Freitag entscheiden.
(M.Dylatov--DTZ)