Deutsche Tageszeitung - Faeser kritisiert Musk-Attacke auf Steinmeier als "Diffamierung"

Faeser kritisiert Musk-Attacke auf Steinmeier als "Diffamierung"


Faeser kritisiert Musk-Attacke auf Steinmeier als "Diffamierung"
Faeser kritisiert Musk-Attacke auf Steinmeier als "Diffamierung" / Foto: © AFP/Archiv

Der scharfe persönliche Angriff von US-Milliardär Elon Musk auf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in der deutschen Politik Unmut ausgelöst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag: "Wenn der Bundespräsident unseres demokratischen Staates als antidemokratischer Tyrann bezeichnet wird, dann ist das nicht nur grober Unsinn, sondern auch eine Diffamierung, die man sehr klar zurückweisen muss."

Textgröße ändern:

Faeser sagte weiter, "man sollte einige Diskussionen auf der Plattform X nicht mit dem verwechseln, was die allermeisten Menschen in unserem Land wirklich beschäftigt". Sie sei sich sicher, "dass die Äußerungen von Herrn Musk bei den allermeisten, die sich damit überhaupt beschäftigen, Kopfschütteln und Ablehnung hervorrufen".

Musk hatte auf seiner Plattform X geschrieben: "Steinmeier ist ein anti-demokratischer Tyrann." Er solle sich schämen. Der Milliardär gilt als enger Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump.

Elon Musk habe "offenkundig Gefallen daran gefunden, liberale Demokratien zu destabilisieren und politisch extrem rechte Parteien und Politiker zu stärken“, sagte Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz der "Süddeutschen".

Von Notz forderte eine Debatte über die Macht sozialer Plattformen: Deutschland habe nach der Naziherrschaft ein System etabliert, das die "Gleichschaltung des öffentlichen Diskurses" durch einzelne Parteien oder finanziell potente Akteure verhindern solle. Jetzt gebe es Versuche, dieses System zu zerstören, warnte der Grünen-Politiker.

Der SPD-Fraktionschef im Bundestag, Rolf Mützenich, warf Musk im "Spiegel" vor, mit seinen Äußerungen "eine Grenze zwischen befreundeten Staaten" zu überschreiten. Mützenich forderte die Bundesregierung auf, nach dem Amtsantritt von Trump im Januar zu klären, "ob die wiederholten Respektlosigkeiten, Diffamierungen und Einmischungen in den Wahlkampf auch im Namen der neuen US-Regierung geäußert wurden".

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Prien hält an Schulen Quoten für Kinder mit Migrationshintergrund für denkbar

Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) dringt auf hinreichende Deutschkenntnisse aller Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt der Einschulung. Dafür müssten "alle Kinder frühzeitig getestet, diagnostiziert werden“, sagte Prien am Donnerstag dem TV-Sender Welt. Wenn erforderlich, müsse es "verpflichtende Sprachfördermaßnahmen" geben. Als Maßnahme halte sie auch eine Obergrenze pro Schule für Kinder mit Migrationshintergrund für denkbar.

CSU-Chef Söder zu Stromsteuer: Senkung für Privatleute soll 2027 kommen

Nach der ausgebliebenen Einigung bei der Stromsteuer hält CSU-Chef Markus Söder an dem Ziel einer Stromsteuersenkung für alle Verbraucher fest. Es sei ein erklärtes Ziel, dass die Stromsteuer zum Januar 2027 für alle Verbraucher "auf das europäische Mindestmaß gesenkt" werden soll, sagte der bayerische Ministerpräsident am Donnerstag in München. Union und SPD hatten sich am Mittwoch gegen eine baldige Senkung der Stromsteuer entschieden.

BKK-Daten: Krankenstand verharrt 2024 auf Rekordniveau

Der Krankenstand ist nach Daten des BKK-Dachverbands im Jahr 2024 auf einem Rekordniveau geblieben. Mit 6,1 Prozent verharrte er auf dem Niveau des Vorjahres, wie der Kassenverband am Donnerstag in Berlin erklärte. Der Krankenstand gibt den durchschnittlichen Anteil der Arbeitstage an, an denen bei den Betriebskrankenkassen versicherte Beschäftigte im vergangenen Jahr arbeitsunfähig waren.

Merz rechtfertigt massive Steigerung der Verteidigungsausgaben - Zweifel an USA

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Notwendigkeit einer massiven Erhöhung der Verteidigungsausgaben bekräftigt. "Die Zeiten, in denen wir die Trittbrettfahrer der amerikanischen Sicherheitspolitik waren, sind nun einmal vorbei", sagte Merz am Donnerstag in einer Rede auf der Bankwirtschaftlichen Tagung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Berlin. "Wir Europäer müssen und wir werden sehr viel mehr für unsere eigene Sicherheit tun."

Textgröße ändern: