Deutsche Tageszeitung - IAEA-Chef Grossi hat Interesse an Posten des UN-Generalsekretärs

IAEA-Chef Grossi hat Interesse an Posten des UN-Generalsekretärs


IAEA-Chef Grossi hat Interesse an Posten des UN-Generalsekretärs
IAEA-Chef Grossi hat Interesse an Posten des UN-Generalsekretärs / Foto: © AFP/Archiv

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat sein Interesse bekundet, 2027 neuer UN-Generalsekretär zu werden. "Ich ziehe das sehr, sehr ernsthaft in Betracht", sagte der 64 Jahre alte argentinische Diplomat auf Nachfrage von Journalisten in Washington. "Die Zeit wird kommen, in der diese Art von Diskussion geführt wird."

Textgröße ändern:

Die Amtszeit des aktuellen UN-Generalsekretärs António Guterres dauert offiziell noch bis Ende 2026. Nachdem mit dem Portugiesen Guterres derzeit ein Europäer den einflussreichen Posten innehat, müsste nach den Gepflogenheiten bei den Vereinten Nationen sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin aus Lateinamerika kommen. Allerdings wird diese Tradition nicht immer befolgt. Für die Ernennung zum UN-Generalsekretär ist die Unterstützung aller fünf UN-Vetomächte nötig: USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China.

Grossi ist seit Ende 2019 IAEA-Generaldirektor. Zuvor war er Stabschef der Atomenergiebehörde und später argentinischer Botschafter in Österreich. Einen Namen in der internationalen Diplomatie hat sich Grossi nicht nur wegen seiner Rolle im Umgang mit dem iranischen Atomprogramm gemacht, sondern auch als Leiter einer IAEA-Expertendelegation im von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja. Dazu führte er auch Gespräche in Moskau.

Für den Posten des UN-Generalsekretärs gibt es aber auch noch andere Anwärter. So hatte die ehemalige chilenische Präsidentin und frühere UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, im März bei einer UN-Veranstaltung gesagt, dass sie sich möglicherweise um den Posten bewerbe. Sie wäre die erste Frau an der Spitze der Vereinten Nationen.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Lindner sieht FDP auch außerhalb des Parlaments als Korrektiv zur Regierung Merz

Der scheidende FDP-Chef Christian Lindner hat seine Partei auf die Arbeit in der außerparlamentarischen Opposition eingeschworen. Es sei nun die Verantwortung der FDP, "die Reformen zu durchdenken und öffentlich einzufordern, die die Regierung Merz braucht, damit die eigenen neuen Schulden dauerhaft tragfähig sind", sagte Lindner am Freitag auf dem Bundesparteitag der FDP. Er sprach damit das von Schwarz-Rot vor der Regierungsbildung beschlossene Finanzpaket an.

Angriffe auf Wahlkreisbüros von Parteien: Thüringen meldet neuen Höchststand

In Thüringen ist die Zahl politisch motivierter Angriffe auf Wahlkreisbüros von Bundestags- und Landtagsabgeordneten im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Sie erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr 2023 um rund ein Viertel auf 119, wie das Innenministerium in Erfurt am Freitag mitteilte. In den allermeisten Fällen handelte es sich um Sachbeschädigungen, es war aber auch eine gefährliche Körperverletzung dabei. Nur vier Taten wurden bisher aufgeklärt.

Ministerpräsident Schweitzer will SPD-Vizechef werden

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer will beim SPD-Bundesparteitag Ende Juni für einen der fünf Stellvertreterposten kandidieren. Der Landesvorstand der SPD Rheinland-Pfalz nominierte Schweitzer am Freitag einstimmig für die Wahl zum stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden, wie die Landes-SPD in Mainz erklärte.

Rutte: Putins Abwesenheit bei Gesprächen in Istanbul "Fehler" des Kreml

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen dessen Abwesenheit bei den geplanten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul scharf kritisiert. "Putin hat mit der Entsendung einer Delegation auf niedriger Ebene einen Fehler gemacht", sagte Rutte am Freitag am Rande eines Treffens mit den Staats- und Regierungschefs aus 47 europäischen Ländern in der albanischen Hauptstadt Tirana. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) war nach Tirana gereist.

Textgröße ändern: