Deutsche Tageszeitung - Strack-Zimmermann zur Wahl in Polen: "Kein guter Morgen" für Europa

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Strack-Zimmermann zur Wahl in Polen: "Kein guter Morgen" für Europa


Strack-Zimmermann zur Wahl in Polen: "Kein guter Morgen" für Europa
Strack-Zimmermann zur Wahl in Polen: "Kein guter Morgen" für Europa / Foto: © AFP

Der Sieg des Rechtsnationalisten Karol Nawrocki bei der Präsidentschaftswahl in Polen ist aus Sicht der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ein herber Rückschlag für Europa. "Das ist kein guter Morgen für das größte Friedensprojekt der Welt: Europa", sagte Strack-Zimmermann am Montag der "Rheinischen Post". Dass die Nationalisten in Europa verstärkt Zulauf hätten, sei besorgniserregend, ergänzte Strack-Zimmermann.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die polnische Regierung müsse sich "jetzt auf eine totale Opposition eines feindlich gesinnten Präsidenten einstellen, der – wie im Wahlkampf angekündigt – alles unternehmen wird, um die Regierung Tusk zu stürzen", warnte die FDP-Europaabgeordnete mit Blick auf Ministerpräsident Donald Tusk.

Der neue Polen-Beauftragte der Bundesregierung, Knut Abraham (CDU), sprach im RBB von einem "wirklich schwierigen Ergebnis". Dieses zeige, wie gespalten die polnische Bevölkerung sei. Abraham geht davon aus, dass Polen nun schwieriger zu regieren sein werde, da der Präsident das Recht hat, Gesetze mit einem Veto zu belegen. Im schlimmsten Falle komme es zu einem Stillstand der Reformbemühungen der Regierung Tusk.

Für Deutschland erwartet der Polen-Beauftragte Abraham durch die Wahl Nawrockis keine allzu großen Änderungen. "Denn wir hatten ja auch bisher einen Deutschland-kritischen und sehr auf Amerika und auf die Person Trump fixierten polnischen Staatspräsidenten mit Andrzej Duda", sagte Abraham. Es müsse sich eine "pragmatische Zusammenarbeit ergeben, so wie sich das auch mit Duda ergeben hat".

Der Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Oliver Loew, sagte im WDR-Radio, dass das Wahlergebnis für Europa "neue Kopfschmerzen" bedeuten könne. "Auf europapolitischem Feld wird es natürlich ziemlich haarig werden, da kann auch der Präsident ein bisschen mitreden und wenn er eine andere Position als Tusk vertritt, dann haben wir hier keine hörbare polnische Stimme mehr oder eine Kakophonie", sagte er. Zudem werde die Polarisierung in Polen weitergehen.

Nawrocki hatte die Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen am Sonntag mit 50,89 Prozent der Stimmen für sich entscheiden können. Der Rechtsnationalist setzte sich dabei gegen den Pro-Europäer Rafal Trzaskowski durch. Nawrockis Sieg ist ein Rückschlag für die polnische Regierung um den liberal-konservativen Regierungschef Tusk. Dessen Reformen dürfte Nawrocki wie sein Vorgänger Andrzej Duda blockieren.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Haßelmann: Entscheidung zu Stromsteuer "schlechtes Signal"

Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hat die Entscheidung der schwarz-roten Koalition gegen eine baldige Senkung der Stromsteuer für private Verbraucherinnen und Verbraucher kritisiert. "Es ist ein schlechtes Signal, denn es ist wieder ein gebrochenes Wahlversprechen der CDU und CSU", sagte Haßelmann am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin".

Strenge Sicherheitsvorkehrungen: Hindus beginnen Pilgerfahrt in Kaschmir-Region

Nach der jüngsten Eskalation im Streit um die Grenzregion Kaschmir zwischen Indien und Pakistan haben zahlreiche Hindus am Donnerstag die jährliche Pilgerfahrt Amarnath Yatra in der Region begonnen. "Wir haben mehrschichtige und tiefgreifende Sicherheitsmaßnahmen, sodass wir die Pilgerfahrt für die Teilnehmer sicher und reibungslos machen können", sagte der Polizeichef des mehrheitlichen muslimischen Gebiets. 45.000 indische Soldaten sind im Einsatz, um die Pilgerfahrt zu begleiten.

Bundespräsident Steinmeier begrüßt Debatte über Wiedereinführung der Wehrpflicht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begrüßt die Debatte über eine Wehrpflicht in Deutschland. "Die Verteidigung unserer Interessen, unserer Demokratie, unserer Freiheit ist notwendiger denn je", sagte Steinmeier im Interview mit der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" (MAZ; Donnerstagsausgabe). "Jeder, der einen Blick auf Europa wirft, muss zu dem Entschluss kommen, dass wir uns besser schützen müssen", fügte er hinzu.

CDU-Arbeitnehmerflügel kritisieren Unionsspitze wegen Stromsteuer-Entscheidung

Im Arbeitnehmerflügel der CDU wird Kritik am Ergebnis des Koalitionsausschusses zum Thema Stromsteuer laut. Der Bundesvorsitzende der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft, Dennis Radtke (CDU), warf der Unionsführung wegen der ausbleibenden Stromsteuersenkung für Verbraucher am Donnerstag vor, ein zentrales Wahlversprechen nicht einzulösen.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild