Deutsche Tageszeitung - Diplomaten: Nato einigt sich vor Gipfel auf Ausgaben-Ziel von fünf Prozent

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Diplomaten: Nato einigt sich vor Gipfel auf Ausgaben-Ziel von fünf Prozent


Diplomaten: Nato einigt sich vor Gipfel auf Ausgaben-Ziel von fünf Prozent
Diplomaten: Nato einigt sich vor Gipfel auf Ausgaben-Ziel von fünf Prozent / Foto: © ANP/AFP

Die 32 Nato-Mitgliedstaaten haben sich nach Angaben von Diplomaten auf das Ausgaben-Ziel von fünf Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung verständigt. Wie aus Diplomatenkreisen am Sonntag in Brüssel verlautete, gab Spanien seinen Widerstand gegen die Nato-Pläne auf. Diese sehen vor, 3,5 Prozent des BIP für reine Verteidigung und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur auszugeben. Laut Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez gibt es eine Ausnahme für sein Land.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die Nato-Botschafter hatten bei Gesprächen am Freitag zunächst keine Einigung erzielt. Über das Wochenende wurde aber weiter verhandelt, um bis zum Gipfel am Dienstag in Den Haag eine Übereinkunft zu erzielen. Der spanische Ministerpräsident Sánchez erklärte am Sonntagabend, laut der Einigung müsse Spanien die fünf Prozent nicht erfüllen.

Sánchez hatte in einem Brief an Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Donnerstag das angepeilte Ziel von fünf Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben als "unvernünftig" und "kontraproduktiv" bezeichnet. Der Einspruch aus Madrid sorgte bei anderen Nato-Partnern für Irritationen.

Die insgesamt fünf Prozent entsprächen dem, was US-Präsident Donald Trump von den Partnern gefordert hat. Die meisten Nato-Länder, darunter Deutschland, haben dem Rutte-Vorschlag inzwischen zugestimmt - einige allerdings nur widerwillig.

Die europäischen Nato-Länder befürchten, dass Trump der Nato den Rücken kehren könnte, wenn er nicht bekommt, was er will. In der Vergangenheit drohte der US-Präsident bereits, nur jenen Ländern beizustehen, die nach seinem Ermessen genug für ihre eigene Verteidigung bezahlen. Zuletzt hatte er am Freitag gesagt, dass die USA seiner Ansicht nach das Fünf-Prozent-Ziel nicht einhalten müssten. "Ich denke nicht, dass wir sollten, aber sie sollten", sagte er mit Blick auf die Nato-Partner. Die USA hätten in der Vergangenheit die Nato schon lange unterstützt.

Spanien gehört gemessen am Anteil des BIP zu den Nato-Mitgliedern, die am wenigsten für Verteidigung ausgeben. Das Land wird das 2014 von der Nato beschlossene Zwei-Prozent-Ziel erst dieses Jahr erreichen - und nur mithilfe eines Investitionsprogramms in Höhe von mehr als zehn Milliarden Euro.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Syrische Präsidentschaft wirft drusischen Kämpfern Verletzung der Waffenruhe vor

Die syrische Präsidentschaft hat drusische Kämpfer beschuldigt, eine zuvor in Suweida im Süden des Landes in Kraft getretene Waffenruhe verletzt zu haben. "Gesetzlose Kräfte" hätten durch "grausame Gewalttaten" gegen das Waffenruheabkommen verstoßen, hieß es in einer Erklärung der Präsidentschaft mit Bezug auf Milizen der in der Region mehrheitlich vertretenen religiösen Minderheit der Drusen am Freitag.

Kongress-Votum: USA wollen Kryptowährungen klarer regulieren

Kryptowährungen sollen in den USA künftig klarer reguliert werden. Das Repräsentantenhaus stimmte am Donnerstag in Washington mehrheitlich Vorlagen von US-Präsident Donald Trump zu. Der sogenannte Clarity Act (Klarheitsgesetz) schafft einen einheitlichen Rechtsrahmen. Zudem billigten die Abgeordneten Regeln für sogenannte Stablecoins, die an Währungen wie den Dollar gekoppelt sind.

Drei Tote bei israelischem Angriff auf einzige katholische Kirche des Gazastreifens

Bei einem Angriff der israelischen Streitkräfte auf die einzige katholische Kirche des Gazastreifens sind drei Menschen getötet worden. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Donnerstag mit. "Wir wissen mit Sicherheit, dass ein Panzer die Kirche direkt angegriffen hat", sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzabella, dem Nachrichtenportal "Vatikan News". Die israelische Armee habe erklärt, der Angriff sei ein Versehen gewesen, "aber wir sind uns da nicht sicher", sagte er weiter.

Regierungsumbildung in Kiew: Neue Ministerpräsidentin übernimmt Amtsgeschäfte

Nach einer umfassenden Regierungsumbildung durch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Julia Swyrydenko als neue Ministerpräsidentin der Ukraine die Amtsgeschäfte übernommen. Das Parlament in Kiew bestätigte am Donnerstag die Ernennung der 39-Jährigen, während ihr Amtsvorgänger, der vormalige Regierungschef Denys Schmyhal, den Posten des Verteidigungsministers übernahm.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild