Deutsche Tageszeitung - Trumps Kandidat für Amt des US-Geheimdienstdirektors gibt auf

Trumps Kandidat für Amt des US-Geheimdienstdirektors gibt auf


Trumps Kandidat für Amt des US-Geheimdienstdirektors gibt auf
Trumps Kandidat für Amt des US-Geheimdienstdirektors gibt auf / Foto: ©

Der von US-Präsident Donald Trump für das Amt des Nationalen Geheimdienstdirektors nominierte Kongressabgeordnete John Ratcliffe hat seine Kandidatur zurückgezogen. Ratcliffe werde von den Medien "sehr unfair" behandelt, schrieb Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der 53-Jährige habe sich daher entschieden, "im Kongress zu bleiben". Er werde in Kürze einen neuen Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Geheimdienstdirektors Dan Coats bekanntgeben, fügte Trump hinzu.

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Anstatt in den kommenden Monaten "Schmähungen" durch die Medien über sich ergehen zu lassen, werde Ratcliffe nun seine Arbeit als Abgeordneter fortsetzen, erklärte Trump. Der frühere Staatsanwalt sitzt im US-Repräsentantenhaus in den Ausschüssen für Geheimdienste, Justiz und Heimatschutz.

Ratcliffes Nominierung war bei den oppositionellen Demokraten auf Unmut gestoßen. Sie kritisierten ihn unter anderem als zu unerfahren. Der Nationale Geheimdienstdirektor koordiniert und überwacht die Arbeit der US-Geheimdienste, etwa des Auslandsgeheimdienstes CIA.

Der US-Präsident hatte Ende Juli bekanntgegeben, dass Coats Mitte August aus dem Amt scheiden wird. In der Außen- und Sicherheitspolitik hatte der ehemalige Senator immer wieder andere Auffassungen als Trump vertreten - vor allem in Bezug auf Russland, Nordkorea und den Iran.

Ratcliffe hingegen hatte Trump wiederholt gegen Kritik in Schutz genommen. Er unterstützt die harte Linie des Präsidenten gegenüber Teheran.

Mit Blick auf die nebulösen Russland-Kontakte des Wahlkampfteams von Trump und der Vorwürfe einer Einflussnahme Moskaus auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016 legte sich Ratcliffe fest, indem er "keine Beweise" für eine solche Intervention sah. Coats hatte dagegen die Ansicht der Geheimdienste gestützt, dass es eine solche Einflussnahme gegeben habe.

(W.Novokshonov--DTZ)