Deutsche Tageszeitung - UNO verurteilt Festnahme von elf ihrer Mitarbeiter durch Huthi-Miliz im Jemen

UNO verurteilt Festnahme von elf ihrer Mitarbeiter durch Huthi-Miliz im Jemen


UNO verurteilt Festnahme von elf ihrer Mitarbeiter durch Huthi-Miliz im Jemen
UNO verurteilt Festnahme von elf ihrer Mitarbeiter durch Huthi-Miliz im Jemen / Foto: © AFP/Archiv

Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach UN-Angaben mindestens elf Mitarbeiter der Vereinten Nationen festgenommen. "Ich verurteile die neue Welle willkürlicher Festnahmen von UN-Mitarbeitern heute in Sanaa und Hodeida auf das Schärfste", erklärte am Sonntag der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg. Die Festnahmen erfolgten wenige Tage, nachdem Huthi-Regierungschef Ahmed Ghaleb Nasser al-Rahawi und mehrere seiner Minister bei einem israelischen Luftangriff in Sanaa getötet worden waren.

Textgröße ändern:

Grundberg legte dar, die Huthis seien gewaltsam in Gebäude der UNO eingedrungen und hätten UN-Eigentum beschlagnahmt. Der Sondergesandte verlangte die "sofortige und bedingungslose" Freilassung der UN-Mitarbeiter. Auch UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die "willkürlichen Festnahmen" von mindestens elf UN-Mitarbeitern und verlangte ihre "sofortige und bedingungslose Freilassung".

Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen hatte zuvor mitgeteilt, dass einer seiner Mitarbeiter von der Huthi-Miliz in Sanaa festgenommen worden sei. Aus jemenitischen Sicherheitskreisen hieß es, es seien insgesamt sieben WFP-Mitarbeiter und drei Vertreter des UN-Kinderhilfswerks Unicef festgenommen worden, nachdem ihre Büros durchsucht worden seien.

Die Nachrichtenagentur AFP erfuhr aus jemenitischen Sicherheitskreisen, dass die Huthi-Behörden in Sanaa, in Amran im Norden und Dhamar im Südwesten des Landes Dutzende Menschen wegen des Verdachts der "Kollaboration mit Israel" festgenommen hätten.

Die Festnahmen folgten auf die Tötung von Huthi-Regierungschef al-Rahawi bei einem israelischen Luftangriff am Donnerstag in der Hauptstadt Sanaa. Mit al-Rahawi waren mehrere Huthi-Minister umgekommen. Die vom Iran finanzierten Rebellen kündigten daraufhin an, ihre Angriffe auf Israel zu verstärken.

Die Huthis hatten Jemens Hauptstadt Sanaa 2014 erobert und kontrollieren inzwischen einen Großteil des Landes. Seit Juni 2024 hat die vom Iran finanzierte Miliz dutzende Mitarbeiter der Vereinten Nationen und humanitärer Organisationen gefangengenommen. Die UNO setzte deswegen ihre Aktivitäten in einigen Teilen des Jemen aus. Im Februar kam ein Mitarbeiter des Welternährungsprogramms in Huthi-Gefangenschaft ums Leben.

Der Jemen ist das ärmste Land auf der arabischen Halbinsel. In den vergangenen Jahren tobte dort ein Bürgerkrieg, der eine humanitäre Katastrophe nach sich zog.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Britischer König Charles III. ruft in Weihnachtsbotschaft zu mehr Mitgefühl auf

Der britische König Charles III. hat in seiner Weihnachtsansprache zu "Mitgefühl und Versöhnung" in einer Zeit gesellschaftlicher Spaltung aufgerufen. "Das sind die Werte, die wir niemals aus den Augen verlieren dürfen", sagte Charles III. am Donnerstagnachmittag in einer zuvor in der Westminster Abbey aufgezeichneten Videobotschaft. "Mithilfe der großen Vielfalt unserer Gemeinschaften können wir die Kraft finden, dafür zu sorgen, dass das Recht über das Unrecht triumphiert", fügte er hinzu.

Kreml: Moskau unterbreitet Paris "Vorschlag" zu inhaftiertem Franzosen Vinatier

Im Fall des in Russland wegen Spionagevorwürfen inhaftierten Franzosen Laurent Vinatier gibt es offenbar Bewegung: "Tatsächlich wurde den Franzosen ein Vorschlag bezüglich Vinatier unterbreitet", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau. "Der Ball liegt nun bei Frankreich." Die Ankündigung erfolgte kurz nachdem sowohl Moskau als auch Paris Interesse an Gesprächen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekundet hatten.

Ausschusschef Röwekamp: Rechne mit Rückkehr zur Wehrpflicht in dieser Legislatur

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp (CDU), hat seine Zweifel am Modell der Freiwilligkeit zur personellen Aufstockung der Bundeswehr betont. "Ich persönlich rechne damit, dass wir noch in dieser Legislaturperiode zur Wehrpflicht zurückkehren müssen", sagte er der "Welt" laut Meldung vom Donnerstag.

Saudi-Arabien fordert Separatisten zum Rückzug aus eroberten Gebieten im Jemen auf

Saudi-Arabien hat eine separatistische Bewegung im Jemen zum Rückzug aus kürzlich eroberten Gebieten im Süden des Landes aufgefordert. Der Vorstoß des Südlichen Übergangsrats (STC) in den Regionen Hadramaut und Al-Mahra sei "einseitig" und ohne Zustimmung der international anerkannten Regierung des Jemens erfolgt, erklärte das Außenministerium in Riad am Donnerstag. Dies habe zu einer "ungerechtfertigten Eskalation" geführt. Riad forderte eine "Beendigung der Eskalation durch den STC" und "den geordneten Rückzug seiner Streitkräfte aus den beiden Regionen".

Textgröße ändern: