Deutsche Tageszeitung - Mindestens vier Tote bei Protesten nach Präsidentschaftswahl in Kamerun

Mindestens vier Tote bei Protesten nach Präsidentschaftswahl in Kamerun


Mindestens vier Tote bei Protesten nach Präsidentschaftswahl in Kamerun
Mindestens vier Tote bei Protesten nach Präsidentschaftswahl in Kamerun / Foto: © AFP

Kurz vor Bekanntgabe der Präsidentschaftswahlergebnisse in Kamerun sind offiziellen Angaben zufolge mindestens vier Menschen bei Protesten ums Leben gekommen. Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern der Opposition in der Stadt Douala seien vier Menschen getötet und mehrere Sicherheitskräfte verletzt worden, erklärte der Gouverneur der Region Littoral, Samuel Dieudonné Ivaha Diboua, am Sonntagabend. Diboua zufolge hatten die Demonstranten eine Polizeistation der Stadt angegriffen.

Textgröße ändern:

Am 12. Oktober wurde in Kamerun gewählt. Die offiziellen Ergebnisse der Präsidentschaftswahl werden am Montag erwartet. In Kamerun ist es verboten, das Endergebnis der Wahl vor der offiziellen Erklärung dazu durch den Verfassungsrat bekannt zu geben. Der Oppositionskandidat Issa Tchiroma Bakary hatte sich jedoch bereits unmittelbar nach der Wahl zum Sieger erklärt.

Trotz eines verhängten Demonstrationsverbots gingen Anhänger des Oppositionskandidaten und früheren Arbeitsministers Tchiroma in den vergangenen Tagen in mehreren Städten des Landes auf die Straßen.

Tchiroma hatte den bisherigen Präsidenten Paul Biya herausgefordert, der mit 92 Jahren und nach 43 Jahren an der Macht erneut kandidierte. Umfragen zufolge hatte Biya, der älteste amtierende Staatschef der Welt, gute Aussichten, seine jahrzehntelange Herrschaft fortzusetzen. Allerdings löste Tchiroma überraschend große Begeisterung unter den Wählerinnen und Wählern aus und es gab Befürchtungen, dass es Wahlbetrug geben könnte.

Biya regiert das zentralafrikanische Land bisher mit harter Hand. Er trat gegen elf Rivalen an, die alle einen Neuanfang für Kamerun versprachen - weg von Biyas festem Griff auf das öffentliche Leben.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Ukraine und USA sprechen von "produktiven und konstruktiven" Treffen in Miami

Die Gespräche in den USA über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sind nach Angaben Kiews und Washingtons "produktiv und konstruktiv" verlaufen. Eine entsprechende Erklärung zu den Gesprächen in Miami im US-Bundesstaat Florida veröffentlichten die Delegationen aus den USA und der Ukraine am Sonntag. Zuvor hatte der Kreml die Erwartungen an die Gespräche gedämpft.

Macron gibt Startschuss für Bau von neuem Flugzeugträger für Frankreich

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den Startschuss für den Bau eines neuen Flugzeugträgers gegeben, der 2038 in Dienst gestellt werden und den in die Jahre kommenden Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ersetzen soll. Nach einer "umfassenden und sorgfältigen Prüfung" habe er beschlossen, "Frankreich mit einem neuen Flugzeugträger auszustatten", verkündete Macron bei einem Besuch französischer Soldaten in den Vereinigten Arabischen Emiraten am Sonntag.

Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha: Hunderttausende Menschen vertrieben

Hunderttausende Menschen sind offiziellen Angaben zufolge im wiederaufgeflammten Grenzkonflikt zwischen Kambodscha und Thailand in beiden Ländern vertrieben worden. In Kambodscha seien mehr als 518.000 Menschen vor thailändischen Angriffen geflohen, erklärte das Innenministerium in Phnom Penh am Sonntag. Nach Angaben aus Bangkok wurden auf thailändischer Seite rund 400.000 Menschen vertrieben. Beide Staaten erklärten, dass ein Treffen der südostasiatischen Außenminister am Montag in Malaysia voraussichtlich zur Entspannung der Lage beitragen werde.

Ukraine-Diplomatie weiter auf Hochtouren - Kreml dementiert aber Direkt-Gespräche mit Ukraine

Kurz vor Weihnachten laufen die Verhandlungen über eine Beendigung des Ukraine-Kriegs weiter auf Hochtouren: Wenige Tage nach den Ukraine-Treffen in Berlin gingen die Gespräche am Wochenende im US-Bundesstaat Florida weiter. Der Kreml dementierte allerdings Informationen aus Kiew, wonach es dabei erstmals seit einem halben Jahr wieder direkte Gespräche zwischen Unterhändlern der Ukraine und Russlands geben sollte.

Textgröße ändern: