Deutsche Tageszeitung - Drei weitere tote Hamas-Geiseln an Israel übergeben

Drei weitere tote Hamas-Geiseln an Israel übergeben


Drei weitere tote Hamas-Geiseln an Israel übergeben
Drei weitere tote Hamas-Geiseln an Israel übergeben / Foto: © AFP

Israel hat die sterblichen Überreste von drei weiteren toten Hamas-Geiseln erhalten. Drei Särge mit den Leichen seien von der Hamas über das Rote Kreuz im Gazastreifen an die israelische Armee übergeben worden, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagabend. Sie würden zur Identifizierung in ein gerichtsmedizinisches Labor gebracht.

Textgröße ändern:

Die islamistische Hamas hatte die Übergabe zuvor angekündigt. Der Palästinenserorganisation zufolge handelt es sich um die Leichen von drei Soldaten, die am Sonntag in einem Tunnel im südlichen Gazastreifen gefunden worden seien.

Die islamistische Hamas hatte bislang die Leichen von 17 Geiseln übergeben. Im Zuge eines von US-Präsident Donald Trump vermittelten Waffenruheabkommens hätte die Palästinenserorganisation neben den letzten 20 noch lebenden Geiseln eigentlich auch längst alle 28 noch im Gazastreifen festgehaltenen toten Geiseln an Israel übergeben sollen.

Nach Darstellung der Hamas verläuft die Rückgabe der Leichen schleppend, weil diese unter den Kriegsruinen im Gazastreifen nur schwer zu lokalisieren seien. Die islamistische Organisation rief Vermittler und das Rote Kreuz bereits mehrfach auf, Ausrüstung und Personal zum Aufspüren der Leichen zur Verfügung zu stellen.

Am Sonntag erklärte Hamas-Sprecher Hasem Kassem, die neuerliche Übergabe von sterblichen Überresten zeige, dass die Gruppe "jede Anstrengung unternimmt, um die Leichen so schnell wie möglich zurückzugeben".

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) diskutierte unterdessen nach Regierungsangaben in einem Telefonat mit Israels Regierungschef Netanjahu darüber, wie eine weitere Stabilisierung des Waffenstillstands im Gazastreifen erreicht werden könne. Beide seien sich einig gewesen, "dass die humanitäre Hilfe die Menschen in Gaza sicher und in ausreichendem Maße erreichen" müsse, erklärte ein Regierungssprecher. Die Hamas müsse die sterblichen Überreste der letzten Geiseln umgehend übergeben.

Zwischen Israel und der Hamas gilt seit dem 10. Oktober eine Waffenruhe. Sie trat rund zwei Jahre nach dem Überfall der Islamisten-Organisation und ihrer Verbündeten auf Israel und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen in Kraft.

Die Waffenruhe und die Übergabe der Geiseln sowie die Freilassung von Palästinensern aus israelischen Gefängnissen gehören zur ersten Phase eines von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Friedensplans. Die zweite Phase hat noch nicht begonnen, viele Details sind noch nicht geklärt, darunter die Entwaffnung der Hamas, die Einrichtung einer Übergangsverwaltung und die Entsendung einer internationalen Stabilisierungstruppe in den Gazastreifen.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

US-Soldaten in Syrien in mutmaßlichem Hinterhalt des IS getötet

In Syrien sind am Samstag zwei US-Soldaten und ein US-Übersetzer bei einem Angriff eines mutmaßlichen Mitglieds der Dschihadistenmiliz IS auf eine gemeinsame Patrouille von syrischen und US-Soldaten getötet worden. Drei weitere US-Soldaten seien verletzt worden, teilte das Nahost-Regionalkommando der US-Armee, Centcom, mit. "Wir trauern um den Verlust von drei großen amerikanischen Patrioten in Syrien", erklärte US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social und drohte mit "sehr ernster Vergeltung".

Belarus lässt nach US-Vermittlung Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa frei

Im autoritär regierten Belarus sind nach der Vermittlung der USA überraschend mehr als 120 politische Gefangene freigelassen worden, darunter die prominente Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa, der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki und der Lukaschenko-Gegner Viktor Babariko. Machthaber Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Trotz der jahrelangen Haft zeigten sich Kolesnikowa und Bjaljazki bereits wenige Stunden nach ihrer Freilassung kämpferisch.

Belarussische Oppositionelle Bjaljazki und Kolesnikowa sowie weitere Gefangene frei

Die prominente belarussische Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki sind zusammen mit mehr als 120 weiteren Gefangenen in dem autokratisch regierten Land freigelassen worden. Staatschef Alexander Lukaschenko habe insgesamt 123 Häftlinge aus verschiedenen Ländern begnadigt, hieß es am Samstag in einem der belarussischen Präsidentschaft angegliederten Telegram-Kanal. Dazu zählen laut der Menschenrechtsorganisation Wjasna auch Kolesnikowa, Bjaljazki und der Oppositionelle Viktor Babariko. Den Freilassungen war eine Lockerung von US-Wirtschaftssanktionen gegen Belarus vorausgegangen.

Erste Stadtseilbahn in Paris eröffnet - Linie C1 verbindet Vororte mit Metro

Blau-weiß-schwarze Gondeln über Paris und seinen bislang abgehängten Vororten: In der französischen Hauptstadt ist die erste Stadtseilbahn eröffnet worden. Seit Samstag schließt die Linie "Câble" C1 auf einer Strecke von 4,5 Kilometern die sogenannten Banlieues an das öffentliche Pariser Verkehrsnetz an. Für die Einwohner des in der Region Île-de-France gelegenen Départements Val-de-Marne sei die Seilbahn "ein Zeichen der Wertschätzung", sagte die Präsidentin der Region Île-de-France, Valérie Pécresse, bei der Einweihung. Sie sprach angesichts des neuen Transportmittels von den "Alpen an der Marne".

Textgröße ändern: