Merz sagt Kramp-Karrenbauer trotz Kritik "uneingeschränkte Unterstützung" zu
Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat der Parteivorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer Fehler attestiert, ihr zugleich aber seine Unterstützung zugesagt. Er habe Kramp-Karrenbauer nach seiner Niederlage im Rennen um den Parteivorsitz "aus fester und tiefer Überzeugung zugesagt, ihr bei dieser Aufgabe zu helfen", sagte Merz am Freitagabend auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Saarbrücken. "Zu dieser Zusage stehe ich uneingeschränkt."
Zugleich übte Merz Kritik am aktuellen Zustand der Partei. Das Rennen der drei Kandidaten um den Parteivorsitz habe die CDU im vergangenen Jahr belebt und spannend gemacht, sagte Merz. Es sei "völlig klar" gewesen, "dass wir nach diesem Parteitag diesen Spannungsboden nicht unbegrenzt weiter aufrecht erhalten", sagte er.
"Es war klar, dass dann der Alltag wieder beginnt, und es war auch klar, dass Annegret Kramp-Karrenbauer als neue Parteivorsitzende auch Fehler macht", sagte Merz. "Ich hätte auch Fehler gemacht."
Nun müsse sich die Partei aber darauf besinnen, Wähler mit "spannenden inhaltlichen Angeboten" zu überzeugen. "Diese Partei wird durch ihre ganze Breite und Tiefe in Deutschland gebraucht", sagte er. "Und da müssen wir alle mithelfen."
Vor dem Hintergrund anhaltend schlechter Umfragewerte für die CDU war die Junge Union am Freitag in Saarbrücken zu ihrem dreitägigen Jahrestreffen zusammengekommen. Mit besonderer Spannung wurde erwartet, ob die Delegierten der Nachwuchsorganisation den Anträgen auf Urwahl des Kanzlerkandidaten zustimmen.
Parteichefin Kramp-Karrenbauer sieht das Vorhaben kritisch. Traditionell hat bei der CDU die oder der Vorsitzende das Zugriffsrecht auf die Kanzlerkandidatur. Kramp-Karrenbauer, die wegen sinkender Zustimmungswerte unter Druck steht, wird erst zum Abschluss des Treffens am Sonntag vor den Delegierten sprechen.
(W.Novokshonov--DTZ)