
Türkische Truppen setzen Angriffe auf kurdische Kämpfer in Nordsyrien fort

Dir türkische Armee und ihre Verbündeten haben ihre Angriffe auf die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien am Sonntag fortgesetzt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete über erbitterte Gefechte in Suluk nahe der syrischen Grenzstadt Tal Abjad. Die türkische Armee habe Teile der Ortschaft erobert. An einer weiteren Front bei Ras al-Ain drängten kurdische Kämpfer die türkischen Truppen laut der Beobachtungsstelle zurück.
Ein Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) bestätigte die Angaben über die Kämpfe in Suluk. "Die Türken versuchen, die Kontrolle zu übernehmen", sagte er. Kurdische Kämpfer leisteten aber weiterhin Widerstand. Auch in der nordsyrischen Grenzstadt Ras al-Ain dauerten die Kämpfe am Sonntag an. Die türkischen Einheiten und ihre syrischen Verbündeten seien in mehreren Gegenden zurückgedrängt worden, sagte der SDF-Sprecher. Die Beobachtungsstelle bestätigte diese Angaben.
Seit dem Beginn der Offensive am Mittwoch wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle inzwischen mehr als 85 kurdische Kämpfer sowie rund 40 Zivilisten getötet. Die Angaben der in London ansässigen Organisation sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen. Auf türkischer Seite wurden nach Angaben Ankaras 18 Zivilisten getötet. Bei den Kämpfen in Nordsyrien seien außerdem vier Soldaten getötet worden.
Nach UN-Angaben flohen bereits mehr als 130.000 Menschen vor den Kämpfen. Das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) warnte am Sonntag davor, dass bis zu 400.000 Menschen durch die Kämpfe vertrieben werden könnten.
(W.Novokshonov--DTZ)