Stichwahl entscheidet über Oberbürgermeisteramt in Halle
Die Oberbürgermeister-Wahl in Halle wird durch eine Stichwahl entschieden. Amtsinhaber Bernd Wiegand (parteilos) kam bei der Abstimmung am Sonntag wenige Tage nach dem tödlichen Anschlag auf eine Synagoge in der Stadt dem vorläufigen Endergebnis zufolge auf gut 44 Prozent der Stimmen, wie der Wahlleiter Egbert Geier mitteilte.
Da er die absolute Mehrheit verpasste, wurde für den 27. Oktober eine Stichwahl zwischen Wiegand und dem Zweitplatzierten Hendrik Lange angesetzt. Lange geht für SPD, Grüne und Linke ins Rennen und kam bei der Wahl am Sonntag auf gut 25 Prozent der Stimmen.
In Halle wird alle sieben Jahre ein Oberbürgermeister gewählt. Nach dem Anschlag eines Rechtsextremisten mit zwei Toten vom Mittwoch war der Wahlkampf in den Hintergrund gerückt. Abschlusskundgebungen wurden abgesagt.
Der 62-jährige Amtsinhaber Wiegand gilt als umstritten. So stand er wegen Untreue vor Gericht, weil er enge Mitarbeiter zu Unrecht in eine höhere Gehaltsstufe eingruppiert haben sollte. Er wurde aber rechtskräftig freigesprochen.
(W.Novokshonov--DTZ)