Deutsche Tageszeitung - Malta stellt Informanten im Mordfall Caruana Galizia Begnadigung in Aussicht

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Malta stellt Informanten im Mordfall Caruana Galizia Begnadigung in Aussicht


Malta stellt Informanten im Mordfall Caruana Galizia Begnadigung in Aussicht
Malta stellt Informanten im Mordfall Caruana Galizia Begnadigung in Aussicht / Foto: ©

Mehr als zwei Jahre nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia hat Maltas Regierungschef Joseph Muscat einem mutmaßlichen Mittelsmann überraschend eine Begnadigung angeboten, falls er gesicherte Informationen zur Identität des Drahtziehers liefern sollte. Der in der vergangenen Woche festgenommene Mann würde hinsichtlich sämtlicher strafrechtlicher Verfahren begnadigt, jedoch müssten seine Hinweise vor Gericht offiziell bestätigt werden, sagte Muscat am Dienstag vor Journalisten.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Der Regierungschef machte das überraschende Angebot, nachdem die maltesische Polizei und Interpol vergangene Woche einen Mann festgenommen hatten, der angab, zu wissen, wer den tödlichen Autobombenanschlag auf die Journalistin im Herbst 2017 angeordnet hatte.

Muscat sagte, der Verdächtige habe sich im Falle einer offiziellen Begnadigung des Präsidenten zu einer Zusammenarbeit mit den Behörden bereit erklärt. "Ich habe die Angelegenheit mit den Behörden sowie dem Generalstaatsanwalt besprochen und wir waren uns einig, dass keine pauschale Begnadigung ohne Gewissheit über die zu übermittelnden Informationen erfolgen sollte", sagte Muscat. Er habe ein Schreiben unterzeichnet, wonach er im Falle einer Lieferung von offiziell gesicherten Informationen zur Klärung des Mordfalls empfehlen würde, dem Mann eine Begnadigung zu gewähren, sagte Muscat weiter.

Die 53-jährige Caruana Galizia war am 16. Oktober 2017 bei einem Bombenanschlag getötet worden. Sie hatte als Journalistin regelmäßig über Korruption, Geldwäsche und Vetternwirtschaft in Malta berichtet. In manche der Skandale waren auch Mitglieder der Regierung sowie der Regierungschef selbst und seine Familie verwickelt. Galizias Ermordung hatte EU-weit Erschütterung ausgelöst.

Gegen drei Männer, die den Anschlag an der Journalistin ausgeführt haben sollen, laufen Ermittlungen wegen Mordes, jedoch war bislang immer noch unklar, wer hinter dem Auftragsmord steckt.

Im September hatte die maltesische Regierung eine unabhängige Untersuchung des Falls angeordnet, nachdem unter anderem die Angehörigen der ermordeten Journalistin Zweifel über die Unabhängigkeit der Ermittlungen geäußert hatten.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Trump droht Iran mit weiteren Angriffen - Atomanlagen "vollständig" zerstört

Nach den US-Luftangriffen auf die iranischen Atomanlagen hat Präsident Donald Trump dem Land mit weiteren Angriffen gedroht. "Es wird entweder Frieden geben oder eine Tragödie für den Iran, die weitaus größer ist als das, was wir in den vergangenen acht Tagen erlebt haben", sagte Trump am Samstag (Ortszeit) in einer Fernsehansprache an die Nation.

Trump: USA haben "sehr erfolgreichen Angriff" auf drei iranische Atomanlagen ausgeführt

Die USA haben in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. Das US-Militär habe einen "sehr erfolgreichen Angriff" auf drei iranische Atomanlagen ausgeführt, erklärte US-Präsident Donald Trump am Samstag (Ortszeit) auf seiner Onlineplattform Truth Social. Nach den Angriffen müsse der Iran "jetzt zustimmen, diesen Krieg zu beenden".

Tausende bei Europride-Parade in Lissabon

Tausende Menschen aller Altersgruppen haben am Samstag an der Europride-Parade in Lissabon teilgenommen. Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern zogen mit Plakaten, bunten Luftballons und Regenbogenfahnen beim Pride March durch die zentrale Avenida de la Liberdade in der portugiesischen Hauptstadt. Es sei wichtig, angesichts der Bedrohung der "Grundrechte" in einer sich schnell verändernden Welt "wachsam" zu bleiben, erklärten die Organisatoren in einer Pressemitteilung.

Mehr als 50 Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten in Berlin

Im Zentrum von Berlin haben am Samstag tausende Menschen gegen Israel und das Vorgehen der Armee im Gazastreifen protestiert. Sie versammelten sich vor dem Reichstagsgebäude und zogen durch das Regierungsviertel zum Potsdamer Platz. Die Polizei sprach von mindestens 10.000 Teilnehmenden. Bis zum Abend gab es laut Polizei mehr als 50 Festnahmen und mehrere Verletzte. Auch Polizisten seien angegriffen worden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild