Deutsche Tageszeitung - Iran droht mit harter Bestrafung festgenommener Demonstranten

Iran droht mit harter Bestrafung festgenommener Demonstranten


Iran droht mit harter Bestrafung festgenommener Demonstranten
Iran droht mit harter Bestrafung festgenommener Demonstranten / Foto: ©

Der Iran hat eine harte Bestrafung der bei den jüngsten Protesten festgenommenen "Söldner" angekündigt. Unter Berufung auf Strafverfolgungsbeamte berichtete die Nachrichtenagentur Fars am Sonntag von 180 Anführern der Protestbewegung, die bislang festgenommen worden seien.

Textgröße ändern:

"Wir haben sie alle verhaftet - und, so Gott will, die Justiz wird sie maximal bestrafen", sagte der Vizekommandeur der Revolutionsgarden, Ali Fadawi. Der Iran werde "gemäß der von ihnen ausgeübten Bösartigkeit" reagieren. Die Festgenommenen hätten zugegeben, "Söldner" der USA und anderer gewesen zu sein. Ein anderer ranghoher iranischer Militär hatte den USA, Israel und Saudi-Arabien vorgeworfen, eine "Koalition des Bösen" zu bilden und Drahtzieher hinter den Protesten zu sein.

Die Demonstrationen hatten sich am 15. November an einer umstrittenen Benzinpreiserhöhung der Regierung entzündet. Nachdem die Behörden das Internet weitgehend abgeschaltet hatten, drangen kaum Informationen über die Proteste und das Vorgehen der iranischen Sicherheitskräfte an die Öffentlichkeit.

Nach Zahlen der iranischen Behörden wurden ein Demonstrant und vier Sicherheitskräfte getötet, die Menschenrechtsorganisation Amnesty International befürchtet hingegen, dass es allein unter den Demonstranten mehr als hundert Todesopfer gegeben haben könnte. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte geht davon aus, dass mehr als tausend Menschen festgenommen wurden.

Inzwischen wurde die tagelange Internet-Sperre wieder aufgehoben, wie die Spezialwebsite Netblocks im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Ein Großteil des Landes hatte am Sonntag demnach wieder Zugang zum Internet, Probleme gab es jedoch noch mit dem Mobilfunknetz. Für Montag planten die Behörden eine Kundgebung von Regierungsbefürwortern im Zentrum der Hauptstadt Teheran.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Trump droht Iran mit weiteren Angriffen - Atomanlagen "vollständig" zerstört

Nach den US-Luftangriffen auf die iranischen Atomanlagen hat Präsident Donald Trump dem Land mit weiteren Angriffen gedroht. "Es wird entweder Frieden geben oder eine Tragödie für den Iran, die weitaus größer ist als das, was wir in den vergangenen acht Tagen erlebt haben", sagte Trump am Samstag (Ortszeit) in einer Fernsehansprache an die Nation.

Trump: USA haben "sehr erfolgreichen Angriff" auf drei iranische Atomanlagen ausgeführt

Die USA haben in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. Das US-Militär habe einen "sehr erfolgreichen Angriff" auf drei iranische Atomanlagen ausgeführt, erklärte US-Präsident Donald Trump am Samstag (Ortszeit) auf seiner Onlineplattform Truth Social. Nach den Angriffen müsse der Iran "jetzt zustimmen, diesen Krieg zu beenden".

Tausende bei Europride-Parade in Lissabon

Tausende Menschen aller Altersgruppen haben am Samstag an der Europride-Parade in Lissabon teilgenommen. Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern zogen mit Plakaten, bunten Luftballons und Regenbogenfahnen beim Pride March durch die zentrale Avenida de la Liberdade in der portugiesischen Hauptstadt. Es sei wichtig, angesichts der Bedrohung der "Grundrechte" in einer sich schnell verändernden Welt "wachsam" zu bleiben, erklärten die Organisatoren in einer Pressemitteilung.

Mehr als 50 Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten in Berlin

Im Zentrum von Berlin haben am Samstag tausende Menschen gegen Israel und das Vorgehen der Armee im Gazastreifen protestiert. Sie versammelten sich vor dem Reichstagsgebäude und zogen durch das Regierungsviertel zum Potsdamer Platz. Die Polizei sprach von mindestens 10.000 Teilnehmenden. Bis zum Abend gab es laut Polizei mehr als 50 Festnahmen und mehrere Verletzte. Auch Polizisten seien angegriffen worden.

Textgröße ändern: