
Prozess gegen mutmaßlichen früheren IS-Befehlshaber in Hessen begonnen

Vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main hat am Mittwoch der Prozess gegen einen mutmaßlichen früheren Befehlshaber der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) begonnen. Die Anklage wirft dem 33-jährigen Syrer vor, als sogenannter Emir eine Einheit von mindestens 20 Kämpfern befehligt zu haben, wie das OLG mitteilte. Laut Generalstaatsanwaltschaft war Mohamed A. G. an Kampfhandlungen beteiligt. Dabei habe er ein Sturmgewehr mit sich geführt.
Mit seiner Einheit habe er bewaffnete Kontrollposten an Straßen errichtet und sei bewaffnet patrouilliert. Dabei soll er zwei Männer als Geiseln genommen haben. Darüber hinaus soll A. G. die Einhaltung der Regeln der Scharia in der Zivilbevölkerung überwacht und Verstöße gemeldet haben.
Im Jahr 2013 habe sich der 33-Jährige dem IS in Syrien angeschlossen. Im Juni 2015 reiste A. G. nach Deutschland ein und lebte in Kassel. Seit November 2018 sitzt er in Untersuchungshaft. Beim Prozessauftakt am Mittwoch kündigte sein Verteidiger an, dass A. G. sich zu den Vorwürfen nicht äußern werde.
(S.A.Dudajev--DTZ)