Deutsche Tageszeitung - Kramp-Karrenbauer nach Truppenbesuch im Irak: "Wir wollen bleiben"

Kramp-Karrenbauer nach Truppenbesuch im Irak: "Wir wollen bleiben"


Kramp-Karrenbauer nach Truppenbesuch im Irak: "Wir wollen bleiben"
Kramp-Karrenbauer nach Truppenbesuch im Irak: "Wir wollen bleiben" / Foto: ©

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nach einem Truppenbesuch im Irak klargestellt, dass die Bundeswehr in dem Land aktiv bleiben möchte. "Wir werden hier weiter gebraucht und wir wollen bleiben - immer vorausgesetzt, die irakische Regierung hält an ihrer Einladung fest", sagte die CDU-Politikerin am Mittwochabend laut einer Twitter-Botschaft ihres Ministeriums. Zuvor hatte sie Bundeswehrsoldaten im nordirakischen Erbil und auch in Jordanien besucht sowie politische Gespräche in Bagdad geführt.

Textgröße ändern:

Das Verteidigungsministerium veröffentlichte im Online-Dienst Twitter ein Video, in dem Kramp-Karrenbauer den Soldaten vor Ort "tolle Arbeit" bestätigt. Diese werde auch international anerkannt. Die Bundeswehrsoldaten wollten die Arbeit, "insbesondere die Ausbildung der irakischen Kräfte", fortführen, sagte die Ressortchefin. Laut Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) wünscht sich die irakische Regierung, dass die Bundeswehr weiterhin im Land bleibt.

Kramp-Karrenbauer besuchte laut ihrem Ministerium zunächst die jordanische Luftwaffenbasis Al-Asrak. Dort sind deutsche Soldaten als Teil des internationalen Anti-IS-Einsatzes stationiert. Sie leisten unter anderem Aufklärung aus der Luft und unterstützen den Einsatz mit Tankflugzeugen. Anschließend reiste Kramp-Karrenbauer weiter nach Bagdad und dann nach Erbil.

Angesichts der jüngsten Spannungen in der Region hatte die Bundeswehr in der vergangenen Woche 32 Soldaten aus dem zentralirakischen Tadschi nach Jordanien und drei weitere Soldaten aus der Hauptstadt Bagdad nach Kuwait verlegt. Im nordirakischen Erbil sind derzeit knapp 120 Bundeswehrsoldaten stationiert. Die dortige Ausbildungsmission für einheimische Sicherheitskräfte ist derzeit ausgesetzt.

Das irakische Parlament hatte am 5. Januar alle ausländischen Truppen im Land zum Abzug aufgefordert. Es reagierte damit auf die Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani bei einem US-Drohnenangriff auf irakischem Boden. Eine Entscheidung der irakischen Regierung, wie sie nun weiter vorgehen will, steht noch aus.

Bundesaußenminister Maas sagte im Bundestag, Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi habe bestätigt, "dass Bagdad an der Fortsetzung dieses internationalen Engagements ein großes Interesse hat". Mahdi habe sich "in den Gesprächen mit uns" auch für einen Verbleib der Bundeswehr im Irak ausgesprochen.

Allerdings gebe es die Resolution des irakischen Parlaments, "und an der wird man auch nicht vorbeikommen". Es sei deshalb richtig, dass die irakische Regierung nun mit dem Parlament spreche. Die Bundesregierung werde jede Entscheidung Bagdads in dieser Angelegenheit akzeptieren, versicherte Maas.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Uruguays Ex-Präsident Mujica im Alter von 89 Jahren gestorben

Der uruguayische Ex-Präsident José "Pepe" Mujica ist im Alter von 89 Jahren gestorben. "Mit tiefer Trauer verkünden wir den Tod unseres Kameraden Pepe Mujica", erklärte am Dienstag der Präsident Uruguays, Yamandú Orsi, im Onlinedienst X. Mujica, der in den 1960er-Jahren die Tupamaros-Stadtguerilla mitbegründete, war von 2010 bis 2015 Präsident des südamerikanischen Landes gewesen.

Macron bereit zu Gesprächen über Stationierung von Atom-Kampfflugzeugen in Europa

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich zu Gesprächen über die Stationierung von Atom-Kampfflugzeugen in anderen europäischen Ländern bereiterklärt - dabei aber auch erstmals deutlich mehrere Bedingungen genannt. "Frankreich wird nicht für die Sicherheit von anderen zahlen, (...) es wird unsere eigenen Kapazitäten nicht verringern, und die letzte Entscheidung trifft immer der Präsident der Republik", sagte Macron am Dienstag im Interview mit dem Sender TF1.

US-Präsident Trump will Sanktionen gegen Syrien aufheben

US-Präsident Donald Trump hat die Aufhebung von Sanktionen gegen Syrien angekündigt. Trump sagte am Dienstag bei seinem Besuch in Saudi-Arabien: "Ich werde die Beendigung von Sanktionen gegen Syrien anordnen, um ihnen eine Chance auf Größe zu geben." Nach Bitten seines Gastgebers, des saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, sei er zu dieser Entscheidung gelangt, sagte Trump unter Applaus der Anwesenden in Riad.

Trump: US-Außenminister Rubio reist zu Ukraine-Gesprächen in die Türkei

US-Außenminister Marco Rubio reist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump in dieser Woche zu Gesprächen über den Ukraine-Krieg in die Türkei. "Die Gespräche finden in dieser Woche in der Türkei statt, wahrscheinlich am Donnerstag, und sie könnten zu guten Ergebnissen führen", sagte Trump am Dienstag in Riad. "Marco (Rubio) wird dort sein", fügte der US-Präsident hinzu.

Textgröße ändern: