Deutsche Tageszeitung - "Voice of America" weist Propaganda-Vorwürfe des Weißen Hauses zurück

"Voice of America" weist Propaganda-Vorwürfe des Weißen Hauses zurück


"Voice of America" weist Propaganda-Vorwürfe des Weißen Hauses zurück
"Voice of America" weist Propaganda-Vorwürfe des Weißen Hauses zurück / Foto: ©

Der staatliche US-Auslandssender "Voice of America" (VOA) hat Vorwürfe des Weißen Hauses entschieden zurückgewiesen, wonach er in seiner Berichterstattung über das Coronavirus chinesische "Staatspropaganda" verbreite. Ohne die US-Regierung ausdrücklich zu nennen, erklärte VOA-Chefin Amanda Bennet am Freitag (Ortszeit), ihr Sender habe einen großen Teil der Informationen der chinesischen Regierung und chinesischer Staatsmedien zum Coronavirus "von Grund auf widerlegt".

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Das Weiße Haus hatte zuvor erklärt, der Sender habe der Regierung in Peking in die Hände gespielt, indem er im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video der Feierlichkeiten zum Ende der Quarantäne-Maßnahmen in der zentralchinesischen Metropole Wuhan verbreitet habe. "Voice of America spricht zu oft für die Gegner Amerikas - nicht für seine Bürger", beklagte die Regierung von US-Präsident Donald Trump. "Journalisten sollten über die Fakten berichten - VOA hat aber stattdessen die Propaganda Pekings verstärkt", hieß es weiter.

Das Komitee zur Unterstützung von Journalisten nannte die Vorwürfe des Weißen Hauses "unverschämt" und warf der Regierung vor, die Arbeit des Senders rund um den Globus zu untergraben. Die chinesische Regierung hatte mit Blick auf die Berichterstattung über die Coronavirus-Pandemie in US-Medien im Februar und März mehrere US-Journalisten ausgewiesen und zusätzliche Auflagen für die Berichterstattung aus China verhängt. Auch VOA ist von den neuen Einschränkungen für ausländische Journalisten betroffen.

In der Corona-Krise haben sich die Spannungen in den Beziehungen zwischen den USA und China weiter verstärkt. Für Streit zwischen den Ländern sorgt unter anderem, dass Trump und sein Vize Mike Pence das Coronavirus immer wieder als "chinesisches Virus" bezeichnen. Die US-Regierung wirft Peking zudem vor, das erste Auftreten des Virus Ende vergangenen Jahres verschleiert zu haben. Auch bezweifelt Washington die aktuellen Statistiken zu Infektions- und Todeszahlen in China. Nach offiziellen Angaben aus Peking starben seit Dezember 3000 Chinesen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Die USA meldeten bereits mehr als 18.000 Todesfälle.

(A.Nikiforov--DTZ)

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