Deutsche Tageszeitung - Bericht: Expertenteam legt Konzept für Lockerung der Corona-Maßnahmen vor

Bericht: Expertenteam legt Konzept für Lockerung der Corona-Maßnahmen vor


Bericht: Expertenteam legt Konzept für Lockerung der Corona-Maßnahmen vor
Bericht: Expertenteam legt Konzept für Lockerung der Corona-Maßnahmen vor / Foto: ©

Eine von der nordrhein-westfälischen Landesregierung eingesetzte Expertengruppe hat einem Medienbericht zufolge ein Konzept für die Lockerung der Corona-Maßnahmen vorgelegt. Über Lockerungen könne erst nachgedacht werden, wenn klar sei, dass das Gesundheitssystem "absehbar nicht überfordert ist" und Voraussetzungen für ein besseres "Monitoring" der Krise geschaffen seien, zitierte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" aus dem Experten-Papier. Dann aber könne die Rückkehr zur Normalität "schrittweise forciert werden".

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Dem Expertenteam gehören demnach unter anderem der Virologe Hendrik Streeck, der frühere Bundes-Verfassungsrichter Udo di Fabio und der frühere Vorsitzende der "Wirtschaftsweisen" Christoph Schmidt an. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nannte die Vorschläge der Experten "transparent" und "nachvollziehbar".

Die Experten schlagen laut "FAS" vor, "einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens nach und nach wieder zuzulassen". Dazu gehörten Schulen, Universitäten und der Einzelhandel. Bei den Schulen solle es dabei zeitversetzten Unterricht und Unterschiede nach dem Alter geben. In Kitas und im "Präsenzunterricht" sollen zuerst vor allem Lehrkräfte arbeiten, die nicht zu Risikogruppen gehören.

Für die Wirtschaft stellen die Fachleute demnach Reihenfolgen auf. Läden sollen früher öffnen als Discos, in Restaurants sollen Tische weit auseinander stehen, und nur wenige Gäste zugelassen werden. Fußballspiele, Messen und Kongresse müssten dagegen noch länger verboten bleiben. Auch Atemmasken für alle werden empfohlen.

Die konkreten Schritte und die Geschwindigkeit der Lockerung sollen sich demnnach an vier Kriterien orientieren. Zunächst müsse bestimmt werden, wo die Gefahr einer Ansteckung besonders hoch sei und wo weniger. Zweitens gelte die Frage: "Für wen wäre eine Ansteckung besonders gefährlich?" Diese Gruppen müssten weiter besonders geschützt werden. Drittens komme es darauf an, was "für Wirtschaft und Gesellschaft besonders wichtig" sei. Zuletzt schließlich müsse bedacht werden, wie gut sich im jeweiligen Bereich Schutzmaßnahmen umsetzen ließen.

Die Experten warnten laut "FAS" allerdings auch vor verfrühtem Optimismus. "Es wird Rückschritte geben", schreiben sie. "Wir werden mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederholt mit einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen konfrontiert werden. Es kann neue kleinere und vielleicht auch größere Infektionswellen geben." Dann könne es nötig werden "dass wir Schritte wieder zurückgehen".

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch über die nächste Phase des Kampfs gegen das neuartige Coronavirus beraten. Dann soll es auch um die Frage gehen, wie es mit den bislang bis zum 19. April befristeten Kontaktbeschränkungen und weiteren Maßnahmen weitergeht.

(V.Korablyov--DTZ)

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