Deutsche Tageszeitung - Washingtons Bürgermeisterin benennt Straßenabschnitt nach "Black Lives Matter"

Washingtons Bürgermeisterin benennt Straßenabschnitt nach "Black Lives Matter"


Washingtons Bürgermeisterin benennt Straßenabschnitt nach "Black Lives Matter"
Washingtons Bürgermeisterin benennt Straßenabschnitt nach "Black Lives Matter" / Foto: ©

Es ist eine klare Ansage an US-Präsident Donald Trump: Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser hat einen Straßenabschnitt nahe des Weißen Hauses nach dem Motto der Anti-Rassismus-Bewegung "Black Lives Matter" benannt. Die Bürgermeisterin ließ den Satz - auf Deutsch: Das Leben von Schwarzen zählt - am Freitag in riesigen gelben Buchstaben auf die 16. Straße im Zentrum der US-Hauptstadt schreiben.

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"Der Abschnitt der 16. Straße vor dem Weißen Haus ist jetzt offiziell der ’Black Lives Matter Platz’", schrieb die Politikerin der Demokraten, die selbst Afroamerikanerin ist, im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die 16th Street ist eine wichtige Verkehrsader in Washington und führt direkt auf das Weiße Haus.

Die Gegend hatte in dieser Woche eine besondere symbolische Bedeutung bekommen: Sicherheitskräfte gingen am Montag an der Ecke der 16. Straße und der H-Straße gewaltsam gegen friedliche Demonstranten vor, die nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd gegen Rassismus und Polizeigewalt protestierten. Offenbar sollte damit Platz gemacht werden für Trump, der anschließend zu einer an der Ecke gelegenen Kirche lief, die am Vorabend bei Protesten beschädigt worden war.

Vor dem Gotteshaus ließ sich Trump dann mit einer Bibel in der erhobenen Hand fotografieren. Kritiker warfen dem Präsidenten vor, für einen Fototermin einen gewaltsamen Einsatz gegen friedliche Demonstranten angeordnet zu haben. Justizminister Bill Barr bestritt jedoch, dass der Polizeieinsatz mit Trumps Besuch der Kirche zu tun gehabt habe.

Trump setzt im Umgang mit Ausschreitungen am Rande der Floyd-Demonstrationen auf eine harte Linie und hat sogar einen Militäreinsatz angedroht. Beobachter prangern einen zunehmend autoritären Kurs des selbsternannten "Präsidenten von Recht und Ordnung" an, der sich im November für eine zweite Amtszeit wählen lassen will.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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