Deutsche Tageszeitung - US-Justizminister Barr verteidigt hartes Vorgehen gegen Demonstranten in Portland

US-Justizminister Barr verteidigt hartes Vorgehen gegen Demonstranten in Portland


US-Justizminister Barr verteidigt hartes Vorgehen gegen Demonstranten in Portland
US-Justizminister Barr verteidigt hartes Vorgehen gegen Demonstranten in Portland / Foto: ©

US-Justizminister Bill Barr hat das harte Vorgehen von Bundespolizisten gegen Demonstranten in der Stadt Portland verteidigt. Ein "Mob von hunderten Randalierern" belagere jeden Abend ein Gerichtsgebäude in der Stadt im Westküstenstaat Oregon, sagte Barr am Dienstag vor dem Justizausschuss des Repräsentantenhauses in Washington. "Das kann nicht vernünftigerweise als Protest bezeichnet werden. Das ist nach allen objektiven Maßstäben ein Angriff auf die Regierung der USA."

Textgröße ändern:

Die "Randalierer" seien mit "Steinschleudern, Elektroschockern, Vorschlaghammern, Sägen, Messern, Gewehren und Sprengsätzen" bewaffnet, führte Barr aus. Dem stehe eine "relativ geringe Zahl" von Bundespolizisten gegenüber, die das Gerichtsgebäude schützten. "Wir befinden uns in der Defensive", sagte der konservative Justizminister.

Grundsätzlich hätten in den USA nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Mai "gewaltsame Randalierer und Anarchisten" die legitimen Proteste "gekapert" und für "Verwüstungen und Zerstörungen" gesorgt, sagte Barr.

Portland ist seit einiger Zeit regelmäßig Schauplatz von Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. US-Präsident Donald Trump entsandte schwer bewaffnete Bundespolizisten in die Stadt - und heizte die Lage nach Auffassung von Kritikern damit weiter an.

Für Empörung sorgten unter anderem Aufnahmen, wie Polizisten in Tarnkleidung Demonstranten festnahmen und in nicht gekennzeichnete Fahrzeuge brachten. Die örtlichen Behörden verlangen einen Abzug der Bundespolizisten.

Floyds Tod in Minneapolis hatte landesweit Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze ausgelöst. Am Rande der meist friedlichen Proteste kam es wiederholt zu Ausschreitungen. Kritiker werfen Trump vor, die Spannungen im Wahljahr 2020 zu verschärfen. Der Republikaner bezeichnet sich selbst als "Präsident von Recht und Ordnung" und droht gewaltsamen Demonstranten mit einem harten Vorgehen von Polizei und Justiz.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Trump entsendet zusätzliche Nationalgardisten und Soldaten nach Los Angeles

Beispiellose Machtdemonstration: Vier Tage nach dem Beginn gewaltsamer Ausschreitungen in Los Angeles im Zuge der Abschiebung von Migranten hat Präsident Donald Trump den Konflikt mit den örtlichen Behörden im Bundesstaat Kalifornien verschärft. Am Montag (Ortszeit) ordnete Trump nach Angaben des Pentagon die Entsendung weiterer 2000 Mitglieder der Nationalgarde in die kalifornische Metropole an. Zuvor hatte er bereits 700 Soldaten nach Los Angeles beordert. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom warf Trump vor, "Chaos" zu säen.

Merz empfängt geschäftsführenden niederländischen Regierungschef Schoof

Eine Woche nach dem Bruch der Regierungskoalition in den Niederlanden empfängt Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Dienstag den geschäftsführenden niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof. Merz trifft Schoof am frühen Dienstagnachmittag im Kanzleramt in Berlin, eine gemeinsame Pressekonferenz ist für 16.30 Uhr geplant. Nach Angaben der Bundesregierung stehen Gespräche über die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern sowie weitere europapolitische und internationale Fragen auf dem Programm.

Bundesregierung stellt Verfassungsbericht für das Jahr 2024 vor

Die Bundesregierung stellt am Dienstag (11.00 Uhr) den Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2024 vor. Darin bewertet das Bundesamt für Verfassungsschutz vor allem verfassungsfeindliche Entwicklungen sowie extremistische Gruppierungen. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) und der stellvertretende Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Sinan Selen, präsentieren den Bericht bei einer Veranstaltung in der Berliner Bundespressekonferenz.

Bundesverwaltungsgericht verhandelt über "Compact"-Verbot

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt ab Dienstag (10.00 Uhr) über das Verbot des rechtsextremistischen "Compact"-Magazins. Das Bundesinnenministerium begründete das Verbot im Juli 2024 mit verfassungsfeindlichen Zielen. Compact wandte sich an das Gericht und hatte im August vorläufig Erfolg, als der Vollzug des Verbots bis zur endgültigen Entscheidung ausgesetzt wurde. (Az. 6 A 4.24)

Textgröße ändern: