Deutsche Tageszeitung - Öffentliche Schulden in vergangenem Jahr erneut gesunken

Öffentliche Schulden in vergangenem Jahr erneut gesunken


Öffentliche Schulden in vergangenem Jahr erneut gesunken
Öffentliche Schulden in vergangenem Jahr erneut gesunken / Foto: ©

Die öffentlichen Schulden sind im vergangenen Jahr erneut gesunken. Der Schuldenstand von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung nahm 2019 um 17 Milliarden Euro ab - ein Minus von 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt war der öffentliche Gesamthaushalt bei privaten Banken oder Unternehmen Ende 2019 mit 1898,8 Milliarden Euro verschuldet. Die Prokopfverschuldung lag damit bei 22.857 Euro.

Textgröße ändern:

Während der Bund seine Schulden im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf 1188,6 Milliarden Euro senken konnte, stiegen die Schulden der Länder um 1,4 Prozent auf 578,8 Milliarden Euro. Am höchsten waren die Prokopfschulden in den Stadtstaaten Bremen (43.921 Euro), Hamburg (18.279 Euro) und Berlin (14.773 Euro). Unter den Flächenländern verzeichnete das Saarland mit 13.989 Euro die höchste Prokopfverschuldung. Am niedrigsten war die Verschuldung je Einwohner in Sachsen mit 279 Euro.

Die Schulden in den Gemeinden sanken verglichen mit 2018 um 0,3 Prozent. Im Saarland war die Prokopfverschuldung in den Kommunen mit 3646 Euro am höchsten. Dahinter folgte Rheinland-Pfalz mit 3205 Euro. Der gestiegene Schuldenstand in Rheinland-Pfalz ist durch die Fusion eines Extrahaushalts mit zwei sonstigen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen bedingt. Diese Schulden in Höhe von rund 500 Millionen Euro im Jahr 2018 flossen nicht in den Schuldenstand ein.

Vor allem die Sozialversicherung trug 2019 zum Rückgang der öffentlichen Schulden bei: Sie war mit 0,69 Euro pro Kopf verschuldet. Die Gesamtschulden hatten sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert und betrugen nur noch 57 Millionen Euro. Grund dafür waren hohe Kredittilgungen der Krankenkassen.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Nach Trump-Putin-Telefonat: Selenskyj warnt vor Zugeständnissen an Russland

Nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin über eine Waffenruhe in der Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj davor gewarnt, Russland in den Verhandlungen zu weit entgegenzukommen. Bei der Hilfe für sein Land sollten "keine Zugeständnisse gemacht werden", sagte Selenskyj am Mittwoch. Er führte am Nachmittag seinerseits ein Telefongespräch mit US-Präsident Trump. Russland überzog die Ukraine in der Nacht mit einer weiteren Angriffswelle. Der Kreml warf unterdessen der Ukraine vor, die Verhandlungen mit der US-Seite zu untergraben.

Frauen in CDU und CSU fordern Parität bei Ämterbesetzung in Fraktion und Regierung

Die Gruppe der Frauen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat gefordert, dass bei Ämtern der Union im Bundestag und in der künftigen Bundesregierung die Hälfte der Posten mit Frauen besetzt wird. "Wir fordern 50 Prozent der Besetzungen in Leitungsfunktionen, also in Ämtern, aber dann auch in der Bundesregierung", sagte die Vorsitzende der Unions-Frauen, Mechthild Heil, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" nach Angaben vom Mittwoch.

Internationale Kritik an massiven israelischen Angriffen im Gazastreifen

Die neuerlichen massiven Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen sind international auf scharfe Kritik gestoßen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas kritisierte Israels Vorgehen am Mittwoch als "inakzeptabel". Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem "dramatischen Rückschritt". Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte eine Rückkehr zu Gesprächen. Bei den Angriffen wurden laut der Gesundheitsbehörde der Hamas binnen 48 Stunden 970 Menschen getötet. In Jerusalem protestierten mehrere tausend Menschen gegen die Politik von Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Bundesregierung verteidigt Baerbocks Benennung für hohen UN-Posten gegen Kritik

Die Nominierung der scheidenden Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) durch die Bundesregierung für einen Spitzenposten bei der UNO hat in Deutschland Kritik hervorgerufen. Moniert wurde vor allem, dass Baerbock nun die angesehene deutsche Top-Diplomatin Helga Schmid, die ursprünglich für den Posten der Präsidentin der UN-Generalversammlung vorgesehen war, verdrängt: Der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, nannte dies eine "Unverschämtheit". Die Bundesregierung verteidigte die Entscheidung - und betonte, sie sei mit der "künftigen Bundesregierung" abgestimmt.

Textgröße ändern: