Deutsche Tageszeitung - Erfolgreiches Oranje-Comeback auf großer Fußball-Bühne auch dank Weghorst

Erfolgreiches Oranje-Comeback auf großer Fußball-Bühne auch dank Weghorst


Erfolgreiches Oranje-Comeback auf großer Fußball-Bühne auch dank Weghorst
Erfolgreiches Oranje-Comeback auf großer Fußball-Bühne auch dank Weghorst / Foto: ©

Oranje hat bei der EM auch dank Bundesliga-Star Wout Weghorst ein erfolgreiches Comeback auf der großen Fußball-Bühne gefeiert. Die Niederlande kämpften sich nach ihrer siebenjährigen Zaungast-Rolle bei WM- und EM-Turnieren gegen die Ukraine zu einem 3:2 (0:0) - und bestätigten damit auch ihren Platz im Kreis der Titelkandidaten.

Textgröße ändern:

Kapitän Georginio Wijnaldum (52.) und Wolfsburgs Torjäger Weghorst (59.) hatten unter den Augen des niederländischen Königspaares Willem Alexander und Maxima zunächst für eine beruhigende Führung gesorgt. Ein Traumtor von Andrij Jarmolenko (75.) und der Treffer von Roman Jaremtschuk (79.) brachten den Gästen den Ausgleich, am Ende machte Denzel Dumfries (85.) den ersten EM-Sieg der Elftal seit 13 Jahren doch noch perfekt.

Bondscoach Frank de Boer begann trotz beinahe schon traditioneller Kritik niederländischer Alt-Internationaler mit Weghorst in der Anfangsformation. In der Abwehr der Gastgeber ersetzte der 19-jährige Jurrien Timber von Ajax Amsterdam den an einer Leistenverletzung laborierenden Matthijs de Ligt von Juventus Turin. Im Team von de Boers Gegenüber Andrej Schewtschenko stellte ein Quintett von Dynamo Kiew das Gerüst.

Die 16.000 Zuschauer in der Johan-Cruyff-Arena erlebtem im ersten Durchgang ein temporeiches und entsprechend unterhaltsames Spiel. Die Platzherren übernahmen vom Anpfiff weg das Kommando und kamen, angetrieben vom quirligen Wirbelwind Wijnaldum, auch früh zu mehreren Chancen.

Doch konnte Oranje sich zunächst für seinen hohen Ballbesitzanteil nicht belohnen. Memphis Depay und Dumfries vergaben erste gute Möglichkeiten oder scheiterten ebenso wie Wijnaldum (38.) am ukrainischen Schlussmann Georgi Buschtschan.

Auf der Gegenseite kam bei einem der ganz wenigen Entlastungsangriffe der Osteuropäer England-Legionär Jarmolenko im Strafraum zwar zu Fall, doch der souveräne Schiedsrichter Felix Brych (München) ließ bei seinem zweiten Einsatz bei einem EM-Turnier weiterspielen. Kurz vor der Pause rettete Torhüter Maarten Stekelenburg, erst am Tag vor dem EM-Auftakt als Ersatz für den corona-infizierten Stammkeeper Jasper Cillessen zur Nummer eins ernannt und mit 38 Jahren der älteste EM-Teilnehmer, erneut gegen Jarmolenko die Elftal vor einem unglücklichen Rückstand.

In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel wirkte de Boers Team unerwartet ideenlos und ließ damit auch die Fans weitgehend verstummen. Umso überraschender fiel das erste Tor: Nach einem Schnitzer von Witali Mykolenko auf der linken Abwehrseite der Ukraine und einer verunglückten Rettungstat von Buschtschan erlöste Wijnaldum die Gastgeber mit einem platzierten Linksschuss von der Strafraumgrenze.

Beflügelt von der insgesamt verdienten Führung setzten die Niederländer die ernüchterten Ukrainer danach wieder stärker unter Druck. Nur sieben Minuten später sorgte Weghorst in seinem achten Länderspiel für den Europameister von 1988 nach einer weiteren Unsicherheit von Mykolenko mit einem trockenen Schuss für das 2:0 - und bedankte sich damit zugleich für de Boers Vertrauen.

Die Gastgeber drängten in der Folge auf weitere Treffer, doch die Ukraine wagte sich nun auch häufiger nach vorne. Jarmolenko ließ die Niederländer mit seinem sehenswerten Linksschlenzer um den Erfolg zittern, Jaremtschuk ließ die Fans in der Arena mit seinem Kopfballtreffer verstummen. Und Dumfries sorgte am Ende doch noch für Festtagsstimmung.

Der Sieg brachte die WM-Dritten von 2014 letztlich für den weiteren Vorrunden-Verlauf in Gruppe C in eine gute Ausgangsposition für den Kampf um den Einzug ins Achtelfinale. Am Donnerstag (17. Juni) treffen Weghorst und Co. im Duell der Auftaktgewinner auf Österreich und vier Tage später (21. Juni/Montag) zum Gruppenabschluss auf EM-Neuling Nordmazedonien.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Rodeln: Loch mit Schadensbegrenzung - Langenhan Zweiter

Rodel-Rekordweltmeister Felix Loch hat eine Woche nach seinem Überraschungscoup von Winterberg einen Dämpfer kassiert - mit einem starken zweiten Lauf aber zumindest Schadensbegrenzung betrieben. Der 36-Jährige, der zum Auftakt seinen ersten Weltcupsieg nach knapp 22 Monaten gefeiert hatte, kam in Park City im US-Bundesstaat Utah nur auf den siebten Rang. Mit der zweitschnellsten Laufzeit im zweiten Durchgang verbesserte sich der dreimalige Olympiasieger aber immerhin noch um sieben Plätze.

Ohne Wagner: Orlando verpasst Finale des NBA Cups

Ohne Franz Wagner haben die Orlando Magic das Endspiel des NBA Cups verpasst. Im zweiten Spiel nach der Verletzung des deutschen Basketballstars unterlag das Team aus Florida den New York Knicks in Las Vegas mit 120:132. Topstar Jalen Brunson führte New York mit 40 Punkten ins Finale gegen die San Antonio Spurs.

Übergegner Norwegen? Döll macht sich keine "großen Sorgen"

Die deutschen Handballerinnen wollen im lang ersehnten WM-Finale mehr als nur eine Nebenrolle spielen - und rechnen sich gegen den "Endgegner" Norwegen durchaus Chancen aus. "Wir brauchen ein A-Game mit einem Plus dran, Norwegen ist eine sehr erfahrene Mannschaft mit tollen Spielerinnen", sagte Deutschlands Kapitänin Antje Döll in der Sportschau über die Olympiasiegerinnen: "Aber ich mache mir irgendwie gar nicht so große Sorgen."

"Bestes Tor meiner Karriere": Bayer feiert Kunstschütze Terrier

Die Augen von Martin Terrier leuchteten. "Das war wahrscheinlich das beste Tor meiner Karriere", sagte der französische Offensivspieler von Bayer Leverkusen nach seinem Sensationstreffer im Rheinderby gegen den 1. FC Köln. Mit einem "Scorpion-Kick" hatte der Joker nur vier Minuten nach seiner Einwechslung (66.) in der Fußball-Bundesliga den Bann für Bayer gebrochen - und damit entscheidenden Anteil am wichtigen 2:0 (0:0) gegen den Rivalen.

Textgröße ändern: