Deutsche Tageszeitung - IOC verurteilt Daten-Manipulation: "Angriff auf Glaubwürdigkeit"

IOC verurteilt Daten-Manipulation: "Angriff auf Glaubwürdigkeit"


IOC verurteilt Daten-Manipulation: "Angriff auf Glaubwürdigkeit"
IOC verurteilt Daten-Manipulation: "Angriff auf Glaubwürdigkeit" / Foto: ©

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat das Vorgehen der Verantwortlichen Russlands bei der Manipulation von Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor verurteilt. Die Manipulation stelle einen "Angriff auf die Glaubwürdigkeit des Sports" dar und sei "eine Beleidigung der weltweiten Sportbewegung", hieß es in einer Mitteilung.

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Das IOC werde "die härtesten Bestrafungen gegen die Verantwortlichen der Manipulationen unterstützen". Das zuständige Council der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte die Empfehlung ausgegeben, Russland "wegen extrem ernster Verstöße" in der Affäre um manipulierte Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor für vier Jahre aus dem Weltsport auszuschließen.

Das IOC forderte von den russischen Verantwortlichen, die Herausgabe der Rohfassung aller Daten aus dem Kontrolllabor. Das sei weiterhin eine "Angelegenheit großer Bedeutung". Nur so könne auch juristische Gerechtigkeit garantiert werden, könnten schuldige Sportler bestraft und unschuldige Sportler freigesprochen werden.

Das IOC stellte auch fest, dass für jegliche Manipulationen der Daten allein die russischen Behörden verantwortlich seien. Der WADA-Bericht stelle klar, dass der Sport an "keiner dieser Manipulationen beteiligt" gewesen sei, hieß es. So habe es kein Fehlverhalten des Nationalen Olympischen Komitees Russlands gegeben.

In diesem Zusammenhang begrüßte das IOC, dass die WADA russischen Athleten die Möglichkeit zum Wettbewerb eingeräumt habe, "wenn diese nachweisen können", nicht an dem Fehlverhalten beteiligt gewesen zu sein.

Das IOC forderte die WADA zu weiteren Maßnahmen auf. Die Dopingjäger sollten alle Akten des Falles an die zuständigen Stellen des Europarats und der Unesco senden. Dort sollten die Daten unter Berücksichtigung der gültigen Anti-Doping-Konventionen untersucht werden. "Wir hoffen, dass am Ende dieses Prozesses endlich Gerechtigkeit herrscht und es angemessene Sanktionen gibt", hieß es.

(Y.Leyard--DTZ)