Deutsche Tageszeitung - Baerbock: Dubai-Beschluss Beitrag zu Klimagerechtigkeit und Multilateralismus

Baerbock: Dubai-Beschluss Beitrag zu Klimagerechtigkeit und Multilateralismus


Baerbock: Dubai-Beschluss Beitrag zu Klimagerechtigkeit und Multilateralismus
Baerbock: Dubai-Beschluss Beitrag zu Klimagerechtigkeit und Multilateralismus / Foto: © AFP

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Ergebnisse bei der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) als Beitrag zur Klimagerechtigkeit und als Stärkung des Multilateralismus gelobt. "Der heutige Beschluss benennt das Ende der Fossilen nun klar und deutlich", sagte Baerbock am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Dubai. Regierungen und Unternehmen in aller Welt wüssten nun, dass sich Investitionen in Kohle, Öl und Kohle "nicht mehr rechnen".

Textgröße ändern:

Die fast 200 "sehr, sehr unterschiedlichen" Teilnehmerstaaten der UN-Klimakonferenz hätten nicht nur "für ein Ende des fossilen Zeitalters, sondern auch für echte Klimagerechtigkeit" gestimmt, sagte die Ministerin.

Mit Blick auf Kriege wie in der Ukraine und im Gazastreifen fügte sie hinzu, die Einigung in Dubai sei in den derzeit "harten geopolitischen Zeiten" ein wichtiges Signal, "dass der Multilateralismus funktioniert". Für sie sei der Abschluss der Konferenz "ein Tag der Freude".

"Heute sehen wir, dass die Welt sich entschieden hat: Die erneuerbaren Energien sind die Lösung für mehr Klimaschutz, aber auch für globale Gerechtigkeit", sagte Baerbock.

Zur Erklärung, warum die Konferenz mit eintägiger Verspätung zu Ende ging und mehrere Verhandlungsnächte notwendig waren, sagte die Außenministerin: "Ein Wort kann alles verändern." Sie dankte dem emiratischen COP-Präsidenten Sultan Ahmed al-Dschaber, der "immer da war, auch nachts um drei" und mit seinem Team vorab viel Vertrauen bei den Verhandlern aufgebaut habe.

Baerbock räumte ein, dass auch Deutschland und die EU Zugeständnisse in den Textverhandlungen machen mussten. So gingen die Formulierungen zur Nutzung von Kohle nicht über die Beschlüsse der Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow hinaus. Aber auch bei anderen Verhandlungen, wie etwa Koalitionsgesprächen oder den am Mittwoch in Berlin erfolgreich abgeschlossenen Haushaltsverhandlungen setzten sich Maximalforderungen nicht durch, sagte Baerbock.

Die Verhandlungsdelegationen in Dubai hatten am Mittwoch einen Beschlusstext abgesegnet, der zu einem "Übergang weg von fossilen Energieträgern in den Energiesystemen" aufruft und damit der erste Beschluss einer UN-Klimakonferenz ist, der die Zukunft aller fossilen Energien betrifft - neben Kohle also auch Erdöl und Erdgas.

Den vorherigen Beschlussentwurf hatten unter anderem Deutschland und die EU als enttäuschend abgelehnt. Mit ihrer ursprünglichen Forderung, einen weltweiten Ausstieg aus allen fossilen Energien mit dem Wort "phase-out" (etwa: "Auslaufen") zu verankern, konnten sie sich allerdings nicht gegen den erbitterten Widerstand von Ölstaaten wie Saudi-Arabien durchsetzen.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Umweltminister Schneider will mit Extremsegler Herrmann für Meeresschutz werben

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will zum Auftakt der UN-Ozeankonferenz in Nizza gemeinsam mit dem Extremsegler Boris Herrmann für mehr Meeresschutz werben. Schneider nehme gemeinsam mit Herrmann an der Jungfernfahrt des Forschungsschiffs "Malizia Explorer" am Sonntag teil, sagte eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums am Freitag in Berlin. Ziel sei es, "gemeinsam auf das wichtige Thema Ozeanschutz und Meeeresforschung aufmerksam zu machen".

Rund 3000 Hitzetote in Sommern 2023 und 2024 in Deutschland

n den Sommern 2023 und 2024 hat es in Deutschland jeweils rund 3000 Hitzetote gegeben. Ältere Menschen über 75 Jahren mit Vorerkrankungen wie Demenz oder Herzkreislauferkrankungen sind deutlich häufiger betroffen, wie das Umweltbundesamt (UBA) am Dienstag in Dessau auf Basis einer vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegebenen Studie mitteilte.

2100 Euro Geldstrafe für Klimaaktivist wegen Farbattacke auf Hamburger Rathaus

Wegen einer Farbattacke auf das Hamburger Rathaus ist ein Klimaaktivist am Montag zu einer Geldstrafe von 2100 Euro verurteilt worden. Ein Amtsgericht sprach den Mann nach Angaben einer Gerichtssprecherin der gemeinschädlichen Sachbeschädigung schuldig. Dieser gestand die Tat vom März 2023 demnach. Gemeinsam mit einem weiteren Aktivisten hatte der Angeklagte mit einem Feuerlöscher orangene Farbe auf den Eingang und die Fassade des Hamburger Rathauses gesprüht.

Kretschmer fordert Klimaneutralität erst ab dem Jahr 2050

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat eine Anpassung von Deutschlands Klimazielen gefordert. "Es reicht, wenn Deutschland 2050 klimaneutral wirtschaftet", sagte Kretschmer der "Wirtschaftswoche" laut einer Vorabmeldung von Sonntag. Gerade wenn Deutschland wieder auf Wachstumskurs kommen wolle, seien Energiesicherheit und -preise zentral. Nach dem Klimaschutzgesetz soll Deutschland 2045 klimaneutral sein - Kretschmer fordert also eine Verschiebung um fünf Jahre.

Textgröße ändern: