Deutsche Tageszeitung - Japanische Konzerne fordern Regierung zu ehrgeizigerer Energiewende auf

Japanische Konzerne fordern Regierung zu ehrgeizigerer Energiewende auf


Japanische Konzerne fordern Regierung zu ehrgeizigerer Energiewende auf
Japanische Konzerne fordern Regierung zu ehrgeizigerer Energiewende auf / Foto: ©

Dutzende japanische Konzerne haben die Regierung in Tokio zu mehr Ehrgeiz bei der Umsetzung der Energiewende aufgerufen. Die sogenannte Japan Climate Initiative, der sich unter anderem Sony, Panasonic und Nissan angeschlossen haben, forderte die Regierung am Montag auf, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 40 bis 50 Prozent zu erhöhen. Offizielles Ziel Japans ist bisher, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 22 bis 24 Prozent zu steigern.

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Unter dem Druck von Klimaschützern hatte Japans Regierungschef Yoshihide Suga im vergangenen Jahr das Ziel ausgegeben, dass sein Land bis 2050 CO2-neutral werden soll. Bereits vor drei Jahren hatte Tokio angekündigt, den Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung bis 2030 auf bis zu 24 Prozent steigern zu wollen. Experten und Klimaschützer kritisierten dies jedoch als unzureichend.

"Damit Japan seiner Verantwortung nachkommen kann, einer der Anführer der globalen Bemühungen (im Kampf gegen den Klimawandel) zu sein, muss das Ziel sehr viel ehrgeiziger sein", heißt es in dem Aufruf der Unternehmen. "Ein ehrgeiziges Ziel wird die Entwicklung im Bereich erneuerbarer Energien voranbringen und es japanischen Unternehmen ermöglichen, eine größere Rolle im globalen Marktumfeld zu spielen, in dem sich die Dekarbonisierung beschleunigt." Unterzeichnet wurde der Appell von insgesamt 92 Unternehmen, darunter auch von namhaften Konzernen wie Toshiba und Fujifilm.

Die japanische Regierung plant zeitnah eine Überprüfung ihrer Energie-Strategie. Im Jahr 2017 hatte der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung in Japan bei 17 Prozent gelegen. Einige Experten gehen davon aus, dass das ursprünglich für 2030 formulierte Ziel bereits im vergangenen Jahr erreicht wurde - auch wegen der Corona-bedingt sinkenden Nachfrage nach Strom auf der anderen Seite.

Im vergangenen Jahr hatte Japan nach UN-Angaben 16,5 Milliarden Dollar (knapp 13,7 Milliarden Euro) in den Erneuerbare-Energien-Sektor gesteckt. Das ostasiatische Land ist damit aktuell der viertgrößte Investor in dem Sektor, liegt aber noch weit hinter China, den Vereinigten Staaten und Europa.

Japan ist derzeit noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Insbesondere nach dem Nuklearunglück in Fukushima 2011 setzte das Land wieder stärker auf Kohle und Flüssigerdgas.

(M.Dorokhin--DTZ)

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