Deutsche Tageszeitung - Möbelindustrie mit Umsatzrückgang um 3,7 Prozent

Möbelindustrie mit Umsatzrückgang um 3,7 Prozent


Möbelindustrie mit Umsatzrückgang um 3,7 Prozent
Möbelindustrie mit Umsatzrückgang um 3,7 Prozent / Foto: ©

Der Umsatz der deutschen Möbelindustrie ist im vergangenen Jahr um 3,7 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro gesunken. "Damit ist unsere Branche im Jahr 2020 vergleichsweise robust durch die Corona-Krise gekommen", erklärte der Geschäftsführer der Möbelverbände (VDM/VHK), Jan Kurth, am Mittwoch. Im laufenden Jahr habe sich die Situation allerdings verschlechtert.

Textgröße ändern:

"Seit Jahresbeginn 2021 stellt sich die Lage deutlich schwieriger da", erklärte Kurth. Der zweite, im Vergleich zum Frühjahr 2020 längere Lockdown treffe die Möbelhersteller in der normalerweise umsatzstärksten Zeit des Jahres. "Schon seit neun Wochen sind die Möbelhäuser - und damit der Hauptabsatzkanal - infolge der Pandemie geschlossen", gab der Verbands-Geschäftsführer zu bedenken.

Zwar gehe er davon aus, dass das Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher an den Themen Wohnen und Einrichten vorerst hoch bleiben werde. "Es fehlt aber weiterhin eine Öffnungsperspektive für den Möbelhandel", kritisierte Kurth, obwohl die Verbände der Politik "eine Reihe von Vorschlägen für eine abgesicherte Öffnung unterbreitet" hätten.

Der Blick auf die kommenden Monate sei daher von starker Unsicherheit geprägt, zumal die Ausfälle auch vorhandene Lieferketten infrage stellten. Über den weiteren Geschäftsverlauf entscheide nun der Zeitpunkt der Wiederöffnung des Einzelhandels.

Im vergangenen Jahr erwies sich den Verbandsangaben zufolge der Inlandsmarkt für die Möbelbranche als deutlich stabiler als der Export. Während die Umsätze in Deutschland laut Statistischem Bundesamt um 1,6 Prozent gesunken seien, habe es bei den Auslandsumsätzen ein Minus von 7,9 Prozent gegeben. Die Exportquote sei im Jahresvergleich leicht von 32,7 auf 31,2 Prozent zurückgegangen.

Die beste Entwicklung habe es für die Küchenmöbelindustrie mit einer Umsatzsteigerung von 4,5 Prozent gegeben. Einen Zuwachs von immerhin 1,9 Prozent registrierten 2020 auch die Produzenten von Polstermöbeln. Einen Rückgang um 9,1 Prozent gab es dagegen bei Büro- und Ladenmöbeln. Bei den sonstigen Möbeln, darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel, betrug der Umsatzrückgang sieben Prozent, bei Matratzen 3,5 Prozent.

Die deutsche Möbelindustrie beschäftigte im Durchschnitt des vergangenen Jahres den Angaben zufolge 82.554 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 468 Betrieben.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Bahn kauft mehr als 3000 neue Busse - auch bei chinesischem Hersteller

Die Deutsche Bahn plant die größte Anschaffung von Bussen in ihrer Unternehmensgeschichte. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 3300 Busse mit Hybrid- oder Elektroantrieb anschaffen, die für die Regionalverkehrstochter DB Regio in ganz Deutschland eingesetzt werden sollen. Der Hauptpartner soll dabei das Münchner Unternehmen MAN Truck & Bus werden. Etwa fünf Prozent der Neuanschaffungen sollen vom chinesischen Hersteller BYD aus seiner Produktion in Ungarn kommen, wie die Bahn am Samstag mitteilte.

Spahn zu Heizungsgesetz: Es darf keinen Zwang bei Heizungen im Bestand geben

In der Koalitionsdebatte um die Reform des Heizungsgesetzes hat Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) die Abschaffung aller Vorgaben zu neuen Heizanlagen in Bestandsbauten gefordert. "Das Heizungsgesetz abzuschaffen, heißt für uns, dass es keinen Zwang bei Heizungen im Bestand gibt", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben).

Bei Überschwemmungen zerstörte Ahrtalbahn wiedereröffnet

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder eröffnet worden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU), Ministerpräsident Alexander Schweizer (SPD) und Bahn-Chefin Evelyn Palla nahmen am Freitag an der Eröffnungsfahrt teil. Ab Sonntag fahren auf der Strecke wieder zwei Regionalzuglinien im regulären Betrieb.

EU-Staaten einigen sich auf Paketabgabe auf Billigimporte - vor allem aus China

Im Kampf gegen Billigimporte aus Drittländern wird ab Juli in der EU eine Sonderabgabe von drei Euro auf kleinere Pakete aus Drittstaaten erhoben. Das beschlossen am Freitag die EU-Finanzminister. Die neue Regelung betrifft vor allem Sendungen von Billighändlern chinesischen Ursprungs wie Temu und Shein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßte die Abgabe als "ersten Schritt" zu fairem Wettbewerb.

Textgröße ändern: