Deutsche Tageszeitung - Kritik an Vonovia wegen möglicher Mieterhöhungen hält an

Kritik an Vonovia wegen möglicher Mieterhöhungen hält an


Kritik an Vonovia wegen möglicher Mieterhöhungen hält an
Kritik an Vonovia wegen möglicher Mieterhöhungen hält an / Foto: © AFP/Archiv

Die Kritik an den Überlegungen des Wohnungskonzerns Vonovia zur Erhöhung der Mieten hält an. "Vermieter müssen Zurückhaltung üben", sagte der Chef der Gewerkschaft IG BAU, Robert Feiger, den Funke Zeitungen laut Vorabmeldung vom Sonntag. Gerade auch diese Konzerne "müssen dazu beitragen, den sozialen Frieden zu wahren", fuhr er fort. Die soziale Lage sei angespannt, viele Haushalte hätten mit sinkenden Realeinkommen zu kämpfen.

Textgröße ändern:

Vonovia-Chef Rolf Buch hatte am Donnerstag im "Handelsblatt" angekündigt, wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liege, müssten "auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend steigen". Er fuhr fort: "Wir können nicht so tun, als wenn die Inflation an den Mieten vorbeigeht." Schon da kam scharfe Kritik, unter anderem vom Mieterbund.

Gewerkschaftschef Feiger warf dem größten deutschen Wohnkonzern nun eine "inflationäre Unverschämtheit" vor. Vonovia mache Mieterinnen und Mieter zu "Sonderopfern der Inflation" und setze auf Gewinnmaximierung auf Kosten der Mieter. Es gelte den Fehler zu vermeiden, dass Großvermieter die Inflation über die Mieten weiter anheizten.

SPD-Chef Lars Klingbeil kritisierte die Ankündigung ebenfalls in den Funke Zeitungen als "absolut unverantwortlich". Es gelte, den sozialen Zusammenhalt zu sichern und das sei eine nationale Anstrengung. "Wenn Vonovia aber in dieser Lage darüber nachdenkt, wie es seinen Profit noch weiter steigern kann, stellt sich das Unternehmen ins Abseits."

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Energieagentur: Weltweiter Verbrauch von Kohle 2025 erneut gestiegen

Der Verbrauch von Kohle dürfte nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur in diesem Jahr erneut ansteigen. Der weltweite Verbrauch steigt voraussichtlich um 0,5 Prozent auf 8,85 Milliarden Tonnen und damit wie in den Vorjahren auf einen neuen Höchststand, wie die IEA in Paris am Mittwoch mitteilte. Die Nachfrage nach dem höchst klimaschädlichen fossilen Brennstoff dürfte demnach bis 2030 leicht zurückgehen.

Zugriff aufs Depot im Ernstfall: Selbst erstellte Vollmacht reicht häufig nicht

Um im Ernstfall auf ein Wertpapierdepot zugreifen zu können, benötigen Angehörige die Erteilung einer Vollmacht - doch dies ist nach Angaben des Verbraucherportals Finanztip häufig komplizierter als gedacht. So werde bei lediglich zehn von 19 untersuchten Anbietern eine selbst erstellte Vorsorgevollmacht überhaupt akzeptiert, erklärte Finanztip am Mittwoch. Zudem ist die Einrichtung einer Depotvollmacht demnach häufig erschwert - bei einigen Brokern ist sie gar nicht vorgesehen.

EU-Kommission will bestimmte Pestizide zeitlich unbegrenzt zulassen

Die EU-Kommission will bestimmte Pestizide wie Glyphosat künftig zeitlich unbegrenzt zulassen. Das geht aus einem Gesetzesvorschlag vom Dienstag hervor, mit dem die Kommission Genehmigungsverfahren vereinfachen will. Die Kommission begründet ihren Vorschlag damit, dass die meisten Pestizide auf dem Markt bereits mehrere Prüfverfahren durchlaufen hätten.

Le Pen rechtskräftig wegen Verleumdung einer Flüchtlings-Organisation verurteilt

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen ist wegen Verleumdung einer Hilfsorganisation für Migranten rechtskräftig schuldig gesprochen worden. Das Höchste Berufungsgericht wies am Dienstag in Paris ihren Antrag auf ein neues Verfahren ab und bekräftigte die Verurteilung zu einer Geldstrafe auf Bewährung in Höhe von 500 Euro. Le Pen hatte einer Flüchtlings-Organisation vorgeworfen, sich zur Komplizin von Schleusern zu machen.

Textgröße ändern: