Deutsche Tageszeitung - Säkularisierung in Deutschland laut "Religionsmonitor" deutlich fortgeschritten

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Säkularisierung in Deutschland laut "Religionsmonitor" deutlich fortgeschritten


Säkularisierung in Deutschland laut "Religionsmonitor" deutlich fortgeschritten
Säkularisierung in Deutschland laut "Religionsmonitor" deutlich fortgeschritten / Foto: © AFP/Archiv

Die Säkularisierung in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich fortgeschritten. Mittlerweile glaubt mit 38 Prozent nur noch eine Minderheit sehr oder ziemlich stark an Gott, wie der am Donnerstag von der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh veröffentlichte "Religionsmonitor 2023" ergab. Vor zehn Jahren sagte dies demnach noch die Hälfte der Befragten.

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Als religiös erzogen bezeichneten sich in der Befragung noch 38 Prozent der Menschen ab 16 Jahren - nach 45 Prozent vor zehn Jahren. Der Anteil derjenigen, die täglich beten, nahm von 23 Prozent auf 17 Prozent ab. Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die nie beten, von 32 Prozent auf 43 Prozent. Bei den Gottesdienstbesuchen der Kirchenmitglieder sank der Anteil derjenigen, die mindestens monatlich zur Kirche gehen, von 20 Prozent vor zehn Jahren auf jetzt noch 14 Prozent.

Dem "Religionsmonitor" zufolge stehen den großen Kirchen zudem weiter Austritte in großer Zahl bevor. Jedes fünfte Kirchenmitglied äußere eine feste Austrittsabsicht - bei den Heranwachsenden von 16 bis 24 Jahren seien dies sogar 41 Prozent und bei den 25- bis 39-Jährigen 35 Prozent.

Die Leiterin der Befragung, Yasemin El-Menouar, erklärte, "der Trend, dass die Kirchen an gesellschaftlicher Relevanz verlieren, wird durch mehrere Faktoren geprägt" - etwa durch die "zunehmende Individualisierung, durch die traditionelle kirchliche Formen der Religiosität durch privatere Formen der Spiritualität ersetzt werden."

Außerdem gebe es eine steigende Vielfältigkeit der Bevölkerung infolge von Einwanderung und zudem eine zunehmend kritische Sicht auf die Kirche. So würden vier von fünf Kirchenmitgliedern mit einer Austrittsabsicht angeben, dass sie das Vertrauen in religiöse Institutionen verloren haben. Hier seien Mitglieder der katholischen Kirche mit zwei Dritteln überproportional vertreten.

Wie die Studie weiter ergab, bedeutet die Abwendung von den Kirchen nicht unbedingt zugleich eine Abwendung von Religion generell. 92 Prozent derer, die austreten wollen, stimmten demnach der Aussage zu, dass "man kann auch ohne Kirche Christ sein" könne.

(I.Beryonev--DTZ)

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