Deutsche Tageszeitung - Microsoft erhält Sitz in Verwaltungsrat von ChatGPT-Entwickler OpenAI

Microsoft erhält Sitz in Verwaltungsrat von ChatGPT-Entwickler OpenAI


Microsoft erhält Sitz in Verwaltungsrat von ChatGPT-Entwickler OpenAI
Microsoft erhält Sitz in Verwaltungsrat von ChatGPT-Entwickler OpenAI / Foto: © AFP/Archiv

Der Softwareriese Microsoft erhält einen Sitz im Verwaltungsrat des ChatGPT-Entwicklers OpenAI - allerdings ohne Stimmrecht. Der Softwarekonzern, der Milliarden von Dollar in OpenAI investiert hat, wird ein Mitglied mit Beobachterstatus in das Führungs- und Aufsichtsgremium des auf Künstliche Intelligenz spezialisierten Startup-Unternehmens entsenden, wie OpenAI am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte.

Textgröße ändern:

Drei Mitglieder des Verwaltungsrats stehen bereits fest. Es sind der Silicon-Valley-Veteran Bret Taylor als Vorsitzender, der frühere US-Finanzminister Larry Summers und der Chef der Frage-und-Antwort-Website Quora, Adam D'Angelo.

Die Neuigkeiten kommen nach turbulenten Tagen bei dem Entwickler des genau vor einem Jahr - am 30. November 2022 - veröffentlichten Chatbots ChatGPT. Der bisherige Verwaltungsrat hatte OpenAI-Chef Sam Altman am 17. November völlig überraschend entlassen. Nur vier Tage später vollzog das Unternehmen eine Kehrtwende und verkündete eine Rückkehr des 38-Jährigen, der durch ChatGPT zu einem Gesicht der Künstlichen Intelligenz (KI) geworden ist.

Dazwischen hatte Microsoft angekündigt, Altman als Chef eines neuen KI-Forscherteams anzuheuern. Außerdem hatte die Mehrheit der OpenAI-Mitarbeiter angedroht, Altman zu Microsoft zu folgen, sollte der für die Entlassung verantwortliche Verwaltungsrat nicht zurücktreten.

Microsoft und OpenAI sind eng verbunden: Der Softwaregigant war 2019 mit einer Investition von zunächst einer Milliarde Dollar (910 Millionen Euro) in das 2015 gegründete Startup-Unternehmen eingestiegen. Inzwischen sind die Investitionszusagen Medienberichten zufolge auf rund 13 Milliarden Dollar angewachsen. Microsoft hat ChatGPT schon in seine Produkte integriert, etwa in die Suchmaschine Bing.

OpenAI war 2015 als Non-Profit-Unternehmen gegründet worden, änderte vier Jahre später aber seine Struktur, um begrenzt Gewinne erwirtschaften zu können. Der Streit der vergangenen Wochen soll sich um die Frage gedreht haben, ob bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz potenzielle Gewinne oder ein verantwortungsvoller Umgang mit der neuen Technologie im Mittelpunkt stehen sollen.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Commerzbank-Beschäftigte protestieren gegen mögliche Übernahme durch Unicredit

Mit Plakaten, gelben Herzen und Kostümen haben Beschäftigte der Commerzbank am Donnerstag vor der Hauptversammlung des Geldhauses in Wiesbaden gegen eine mögliche Übernahme durch die italienische Unicredit demonstriert. Die Beschäftigten seien ganz klar dafür, dass die Commerzbank unabhängig bleibe, sagte Kevin Voss von der Gewerkschaft Verdi, der Mitglied im Aufsichtsrat der Commerzbank ist. Ungefähr 200 Mitarbeitende kamen zum Protest.

Zollstreit: EU und USA wollen verstärkt verhandeln

Im von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Zollstreit wollen die EU und die USA ihre Verhandlungen nach Aussage von EU-Handelskommissar Maros Sefcovic verstärken. "Wir haben vereinbart, unsere Gespräche auf technischer Ebene zu intensivieren", sagte Sefcovic am Donnerstag am Rande eines Treffens mit den Handelsministern der 27 EU-Länder. Er verwies auf ein Telefonat mit US-Handelsminister Howard Lutnick am Mittwoch.

Ifo: Bessere Stimmung im Wohnugsbau - Auftragslage weiter schwierig

Die Stimmung bei den Unternehmen im Wohnungsbau in Deutschland hat sich im vergangenen Monat verbessert. Das vom Ifo-Institut in München ermittelte Geschäftsklima lag im April bei Minus 37,7 Punkten und damit 5,3 Punkte über dem Niveau des Vormonats. Die Auftragslage der Branche bleibt demnach jedoch weiter "schwierig".

Studie: Europäische Anleger investieren wegen US-Zollpolitik weiter mehr in Europa

Die Anlegerinnen und Anleger in Europa investieren wegen der US-Zollpolitik weiter vermehrt in europäische Aktien und bleiben bei US-Wertpapieren vorsichtig. Wie die Vermögensverwaltung Amundi am Dienstag mitteilte, flossen im April 8,5 Milliarden Euro europäischer Anleger in europäische Aktien-ETF, während in US-Pendants im gleichen Zeitraum zwei Milliarden Euro abgezogen wurden. Das bestätige den seit Jahresbeginn zu beobachtenden Trend.

Textgröße ändern: