
Neue Streiks an deutschen Ryanair-Standorten

Neue Streiks bei Ryanair in Deutschland: Die Piloten und Flugbegleiter der irischen Billigfluglinie sind aufgerufen, am Mittwoch an allen deutschen Standorten für 24 Stunden ihre Arbeit niederzulegen, wie die Gewerkschaft Verdi und die Vereinigung Cockpit am Montag mitteilten. Die deutschen Ryanair-Piloten hatten bereits vor einem Monat gestreikt, damals fielen hunderte Flüge aus.
Die Vereinigung Cockpit (VC) rief alle festangestellten Ryanair-Piloten von Mittwoch um 03.01 Uhr bis Donnerstag um 2.59 Uhr zum Streik auf. Bereits vor einem Monat waren die Piloten der Billigfluggesellschaft in Deutschland und anderen europäischen Ländern in den Ausstand getreten, europaweit fielen 400 Flüge aus.
Die Piloten fordern seit Monaten bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Vergütung. Ryanair habe aber noch immer "kein verbessertes Angebot unterbreitet", monierte VC. "Trotz des deutlichen Zeichens durch den Streik Anfang August herrscht immer noch Stillstand am Tariftisch. Wir erwarten endlich Lösungen", erklärte VC-Verhandlungsführer Ingolf Schumacher.
Der Verdi-Streikaufruf richtet sich an die rund tausend Ryanair-Flugbegleiter in Deutschland, die ebenfalls für eine bessere Entlohnung kämpfen. Eine zweite Verhandlungsrunde zwischen den Tarifparteien in der vergangenen Woche hatte kein Ergebnis gebracht.
Verdi nannte das vorliegende Angebot von Ryanair "völlig indiskutabel". Mit dem Streik solle nun der "Druck auf die Arbeitgeber" erhöht werden. Die Gehälter der Flugbegleiter bei Ryanair seien "so niedrig, dass sie nicht ausreichen, um einen auskömmlichen Lebensstandard zu sichern", erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. "Dazu kommen schlechte Arbeitsbedingungen und ein massiver Druck auf die Beschäftigten."
Das Unternehmen sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, seine Mitarbeiter deutlich schlechter zu bezahlen als andere Billigfluggesellschaften. Mit den Pilotengewerkschaften in Irland und Italien konnte sich Ryanair inzwischen einigen. Das Unternehmen hatte sich erst im vergangenen Jahr bereiterklärt, Gewerkschaften überhaupt anzuerkennen.
(W.Uljanov--DTZ)