Deutsche Tageszeitung - Niedersachsen startet Bundesratsinitiative für bessere Bedingungen in Paketbranche

Niedersachsen startet Bundesratsinitiative für bessere Bedingungen in Paketbranche


Niedersachsen startet Bundesratsinitiative für bessere Bedingungen in Paketbranche
Niedersachsen startet Bundesratsinitiative für bessere Bedingungen in Paketbranche / Foto: ©

In der Debatte über prekäre Arbeitsbedingungen in der Paketbranche geht Niedersachsen mit einer Bundesratsinitiative in die Offensive. "Es muss in diesem harten Job eine faire Entlohnung und soziale Absicherung geben, die Arbeitszeit muss umfassender dokumentiert werden", sagte Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag vor Beratungen in der Länderkammer. Dazu müsse eine Nachunternehmerhaftung wie in der Fleischindustrie eingeführt werden.

Textgröße ändern:

Der Auftraggeber sei dann auch für korrekte Arbeitsbedingungen bei beauftragten Subunternehmern verantwortlich. "Außerdem müssen die Dokumentationspflichten präzisiert werden", forderte die Landesministerin. Nötig seien insgesamt stärkere Schutzinstrumente und Kontrollmöglichkeiten, um Lohndumping und Sozialversicherungsbetrug wirksam zu begegnen.

Die Gewerkschaft Verdi begrüßte den Entschließungsantrag zur Nachunternehmerhaftung. Es sei ein "gutes Zeichen für die Beschäftigten", wenn Bund und Länder an einem Strang zögen. Es könne nicht hingenommen werden, dass das starke Wachstum in der Paketbranche überwiegend über prekäre Arbeitsbedingungen stattfinde und tariflich und sozial geschützte Arbeitsplätze weiter unter Druck gerieten, beklagte Verdi.

Eine Nachunternehmerhaftung, wie es sie auch in der Baubranche gibt, lehnt unter anderem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) entschieden ab. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will hingegen ein Gesetz vorlegen, das die Nachunternehmerhaftung auch auf die Paketbranche ausweitet.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

EU-Handelskommissar Sefcovic für Zoll-Verhandlungen in Washington

Knapp eine Woche vor Ablauf einer von US-Präsident Donald Trump gesetzten Frist im Zollstreit führt EU-Handelskommissar Maros Sefcovic am Donnerstag weitere Verhandlungen in Washington. Sefcovic plant Gespräche mit US-Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer, wie Brüssel in dieser Woche mitgeteilt hatte. Erste Entwürfe für eine grundsätzliche Vereinbarung liegen nach Aussage des EU-Kommissars schon vor.

Koalition kann sich nicht auf baldige Stromsteuersenkung für Privatleute einigen

Die schwarz-rote Bundesregierung hat sich nicht auf eine baldige Senkung der Stromsteuer für Privatleute einigen können. Trotz massiven Drängens aus der Union blieb es nach mehr als fünfstündigen Beratungen im Koalitionsausschuss am Mittwochabend bei den bisher im Kabinett gefassten Beschlüssen. Betont wurde, "weitere Entlastungsschritte" auch für Privatleute und die gesamte Wirtschaft sollten erst folgen, wenn "hierfür finanzielle Spielräume bestehen". Schneller als geplant soll aber die Mütterrente kommen.

Koalitionsausschuss: Keine Senkung von Stromsteuer für private Verbraucher

Der Koalitionsausschuss der schwarz-roten Bundesregierung hat sich nicht auf eine baldige Senkung der Stromsteuer für Privatleute einigen können. Trotz massiven Drängens aus der Union in den vergangenen Tagen blieb es nach sechsstündigen Beratungen am Mittwochabend bei den bisher im Kabinett gefassten Beschlüssen. Die Koalitonspartner betonten in einem Beschlusspapier, "weitere Entlastungsschritte" auch für Privatleute und die gesamte Wirtschaft sollten zwar folgen, aber erst, "sobald hierfür finanzielle Spielräume bestehen".

Microsoft baut erneut tausende Stellen weltweit ab

Der Tech-Konzern Microsoft plant nach eigenen Angaben den Abbau von mehreren tausend weiteren Stellen weltweit. Die Gesamtzahl liege bei "weniger als vier Prozent der Belegschaft", teilte das Unternehmen am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP mit. Dies entspricht etwa 9000 der insgesamt rund 228.000 Mitarbeiter des Konzerns.

Textgröße ändern: