Deutsche Tageszeitung - 260.000 Vorbestellungen: Mehrere Monate Wartezeit für neuen Thermomix

260.000 Vorbestellungen: Mehrere Monate Wartezeit für neuen Thermomix


260.000 Vorbestellungen: Mehrere Monate Wartezeit für neuen Thermomix
260.000 Vorbestellungen: Mehrere Monate Wartezeit für neuen Thermomix / Foto: © AFP/Archiv

Vorwerk kommt mit der Produktion des neuen Thermomix TM7 kaum nach: Wer Ende April bestellt hat, muss mehrere Monate auf die Lieferung warten. "Natürlich würde ich gerne jeden Kunden direkt morgen beliefern. Aber das geht nicht", sagte Vorwerk-Chef Thomas Stoffmehl der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag. Aktuell liegen dem Unternehmen rund 260.000 Vorbestellungen vor. Das Gerät kostet 1549 Euro.

Textgröße ändern:

Vorwerk habe ein neues Werk in Frankreich gebaut und die Produktionskapazitäten aufgestockt, sagte Stoffmehl weiter. Ziel seien 1,5 Millionen Geräte im Jahr.

Der Unternehmenschef verteidigte das Konzept des Direktvertriebs. Statt eines reinen Küchengeräts verkaufe Vorwerk "das Erlebnis, die Experience mit unserem Gerät" inklusive Beraternetzwerk und Zugang zur Rezeptplattform Cookidoo mit weltweit mehr als 100.000 Rezepten. Der direkte Kontakt zu Kundinnen und Kunden sei entscheidend. Eine Platzierung im Elektromarkt lehnte Stoffmehl strikt ab: "Das einzige Differenzierungsmerkmal im Regal ist der Preis."

Die aktuellen US-Zölle von zehn Prozent machen Vorwerk kaum zu schaffen: "Unser amerikanischer Markt ist zum Glück noch sehr klein. Wir haben im vergangenen Jahr in den USA weniger als 20.000 Geräte verkauft, in Deutschland mehr als 300.000", sagte Stoffmehl der Zeitung. Erhebliche Chancen sehe das Unternehmen in China.

Stoffmehl lobte den neuen TM7: Das Gerät sei leiser und könne besser anbraten. Er aber "würde im Leben nicht auf die Idee kommen, mein Steak im Thermomix zu braten", sagte er der "Süddeutschen". Der TM7 sei zudem offen für Erweiterungen: "Dieses Jahr werden die ersten Anwendungen kommen", kündigte der Unternehmenschef an. Denkbar sei beispielsweise ein Kühlschrank-Scanning mit Rezeptvorschlägen.

2024 erwirtschaftete die Gruppe mit dem Thermomix 1,7 Milliarden Euro – bei einem Gesamtumsatz von 3,2 Milliarden Euro. Zu den Geräten von Vorwerk gehören auch Staubsauger der Marke Kobold.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Verbraucherschützer fordern EU-weit mehr Transparenz bei Mogelpackungen

Ob Produkte mit weniger Inhalt oder Änderungen an der Rezeptur - versteckte Preiserhöhungen durch Mogelpackungen führen nach Auffassung von Verbraucherschützern dazu, dass Kundinnen und Kunden weniger für ihr Geld bekommen. Nötig sei deshalb "eine EU-weite Lösung, wie Mogelpackungen gekennzeichnet werden können", forderte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Donnerstag. Der Handelsverband Deutschland verwies hingegen auf die Lebensmittelindustrie, das Problem sei dort fehlender Wettbewerb.

Frankreich rehabilitiert wegen Abtreibung verurteilte Frauen

Knapp 12.000 Französinnen, die wegen einer seinerzeit illegalen Abtreibung verurteilt wurden, sind symbolisch rehabilitiert worden. Das französische Parlament verabschiedete am Donnerstag ein Gesetz, das anerkennt, dass das bis 1975 geltende Abtreibungsverbot die Rechte der Frauen verletzte und ihre Gesundheit sowie ihr Leben gefährdete. Das Verbot habe zu "zahlreichen Todesfällen" und zu "großem körperlichen und seelischen Leid" geführt, heißt es in dem Gesetzestext.

EU-Gipfel ringt um Mercosur-Abkommen - Tausende Landwirte protestieren

Das EU-Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten steht weiter auf der Kippe. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) drängte beim EU-Gipfel am Donnerstag auf eine Unterzeichnung, Kritiker wie Frankreich und Italien sind aber noch nicht überzeugt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erteilte einer Zustimmung erneut eine Absage. In Brüssel demonstrierten derweil tausende Landwirte gegen das Abkommen, einige von ihnen warfen mit Kartoffeln.

Klage gegen zusätzliche Behälter im Atommüllzwischenlager Philippsburg gescheitert

Eine Klage der Stadt Philippsburg und dreier privater Grundstückseigentümer gegen die Einlagerung neuer Castorbehälter im Atommüllzwischenlager am abgeschalteten Atomkraftwerk Philippsburg ist abgewiesen worden. Die Begründung des Urteils erfolge in den kommenden Monaten, teilte der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof am Donnerstag in Mannheim mit. Die mündliche Verhandlung hatte am Dienstag stattgefunden.

Textgröße ändern: