Deutsche Tageszeitung - Einzelhandel erhöht Prognose für das Onlinegeschäft

Einzelhandel erhöht Prognose für das Onlinegeschäft


Einzelhandel erhöht Prognose für das Onlinegeschäft
Einzelhandel erhöht Prognose für das Onlinegeschäft / Foto: © AFP

Der Einzelhandelsverband HDE hat seine Prognose für die Umsätze im Onlinehandel in Deutschland für dieses Jahr nach oben korrigiert. Der Verband geht nach Angaben vom Montag nun von Umsätzen in Höhe von 92,4 Milliarden Euro aus - das sind vier Prozent mehr als 2024. Zuvor war der HDE von einem Wachstum um drei Prozent ausgegangen.

Textgröße ändern:

"Der Onlinehandel ist nach einigen schwächeren Jahren wieder die klare Wachstums-Lokomotive des Einzelhandels in Deutschland", erklärte der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Onlinehändlerinnen und -händlern gelinge es trotz der "insgesamt nicht zufriedenstellenden Konsumstimmung" deutlich mehr Umsatz zu erzielen als im Vorjahr.

Treiber sind demnach insbesondere die Lebensmittelbranche und Drogeriewaren. Der Online-Anteil wuchs hier in den vergangenen drei Jahren um acht Prozent und neun Prozent. Zudem nimmt laut HDE die Bedeutung von Online-Marktplätzen zu: 57 Prozent des Online-Umsatzes entfallen demnach auf solche Plattformen.

Verbraucherinnen und Verbraucher bestellten dabei immer häufiger auch "unbewusst" im Ausland, erklärte der HDE. 2024 lagen die Umsätze ausländischer Anbieter bei rund 8,9 Milliarden Euro, rund zehn Prozent des Gesamtumsatzes. Laut Schätzungen des HDE entfallen davon bis zu 3,3 Milliarden allein auf die in China gegründeten Billiganbieter Shein und Temu.

"Die hohen Zahlen und die große Dynamik machen deutlich, dass es höchste Zeit ist, dass die Politik für faire Wettbewerbsbedingungen mit den Anbietern aus Fernost sorgt", forderte Tromp. Die derzeitigen Zustände gefährdeten heimische Handelsunternehmen und "die Sicherheit der Verbraucher", kritisierte er.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Rom und Paris bremsen bei Mercosur-Abkommen - Merz für Unterzeichnung noch in diesem Jahr

Am Samstag soll das Handelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten in Brasilien unterzeichnet werden - doch die Einigung wackelt: Sowohl Rom als auch Paris fordern eine spätere Abstimmung und zusätzliche Schutzklauseln für europäische Landwirte. "Es wäre verfrüht, das Abkommen in den kommenden Tagen zu unterzeichnen", sagte Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni am Mittwoch. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hingegen will sich beim EU-Gipfel "intensiv" für eine Unterzeichung noch in diesem Jahr einsetzen.

Bund und Länder eröffnen Gemeinsames Drohnenabwehrzentrum

Bund und Länder bündeln ihre Kräfte für die bessere Abwehr von Drohnen: Mit Ministerkollegen aus den Ländern eröffnete Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch das Gemeinsame Drohnenabwehrzentrum in Berlin. Das Zentrum soll nach Angaben seines Ministeriums rund um die Uhr in Betrieb sein; es sei darauf ausgelegt, "kurzfristig und koordiniert auf Gefährdungen der Sicherheitslage zu reagieren".

Mercosur-Abkommen wackelt: Rom und Paris stellen sich quer

Die für Samstag angestrebte Unterzeichnung des Handelsabkommens der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten wackelt. Sowohl Italien als auch Frankreich pochen auf eine spätere Abstimmung und zusätzliche Schutzklauseln für europäische Landwirte. "Es wäre verfrüht, das Abkommen in den kommenden Tagen zu unterzeichnen", sagte die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni am Mittwoch. Frankreich werde sich "entscheiden dagegen stellen", sollte die EU den Abschluss forcieren wollen, hieß es in Paris.

Bundesregierung beschließt von Umweltschützern kritisiertes Infrastrukturgesetz

Die Bundesregierung hat das von Umweltschützern scharf kritisierte sogenannte Infrastruktur-Zukunftsgesetz beschlossen. Das Gesetz vereinfache und beschleunige "ohne Abstriche bei Sicherheit oder Umwelt" die Verfahren, sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) nach dem Beschluss in Berlin. Dagegen nannte der ökologische Verkehrsclub VCD das Gesetz "verfassungswidrig", da es dem Neubau von Straßen Vorrang vor dem Klimaschutz gebe.

Textgröße ändern: